Der Wiener Regisseur, Schauspieler, Buch- und Drehbuchautor, Paulus Manker berichtet im „Krone“-Gespräch über Verleumdungen, Konkurs und Gerüchte über eine verschwundene Million Euro!
Er hat mit „Alma – A Show Biz ans Ende“ und den „Letzten Tagen der Menschheit“ österreichische Theatergeschichte geschrieben. Der Wiener Paulus Manker (66), Regisseur, Schauspieler, Buch- und Drehbuchautor, sorgt aber auch international für Furore: „Alma“ wurde seit 1996 zur Theatersensation – in Venedig, Lissabon, Los Angeles, Berlin, Prag, Jerusalem, auf drei Kontinenten“Nur New York fehlt noch, wo Alma Mahler gestorben ist. Das holen wir 2027 nach.“
Auf seine Erfolge ist er stolz. Was ihn ärgert und scharf reagieren lässt, sind die „belastenden Jahre“ mit Klagen, Konkurs, Skandalen. Doch der Optimist Manker kämpft: „Ich bin beinhart, stehe alles durch, überstehe alles!“
Nun steht Manker vor Gericht – gegen Christian Zeller, den Eigentümer des Südbahnhotels am Semmering. Mit Zeller hatte Manker einen Kooperationsvertrag verhandelt, um im Südbahnhotel „Alma“ und Karl Kraus’ „Die letzten Tage der Menschheit“ zu zeigen. Streitigkeiten folgten. Manker: „Er verspricht seit Jahren, das Südbahnhotel glanzvoll wiederzueröffnen – er hält sein Versprechen nicht. Er hat der Volksoper Subventionen versprochen – und hat sie nie bezahlt Das ist wahr, ich werde alles vor Gericht beweisen.“ In der Anklageschrift gegen Manker liest man aber auch, er habe Christian Zeller „Psychopath“, „Scharlatan“, „geldgierige Kanaille“ genannt und behauptet, Zeller habe „zwei Vorstellungen mit einem Schlägertrupp überfallen, um seine Leute mit illegalen Karten hineinzupressen“.
Noch einen weiteren Prozess führt Manker: gegen den Münchner Litag-Verlag, der Aufführungen von „Alma“ zu untersagen versucht. „Seit 28 Jahren habe ich noch nie den Verlag gefragt, ,Alma‘ spielen zu dürfen. Das ist meine Erfolgsinszenierung, meine Erfindung, die erfolgreichste Produktion der österreichischen Theatergeschichte mit fast 600 Aufführungen. Wir haben immer korrekt abgerechnet und bezahlt. Insgesamt 330.000 Euro Tantiemen. Letztes Jahr war das aber nicht möglich, da wir unverschuldet in Konkurs geschickt wurden. Das Südbahnhotel hat gesetzeswidrig Dekorationen von uns verkauft. Das war untersagt, da sie unserer Konkursmasse zuzurechnen waren.“ Damit beschäftigt sich nun die Staatsanwaltschaft. Froh ist Manker, dass „alle wichtigen Stücke – Kostüme, Scheinwerfer, Lautsprecher, Möbel – in Sicherheit gebracht wurden“. Und Gerüchte über eine verschwundene Million? „Das waren unsere Karteneinnahmen, und sie dienten dazu, unsere Theateraufführungen zu finanzieren.“
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