Kommt es nach der Norderweiterung der NATO nun zu einer Süderweiterung der Militärallianz? Einem Zeitungsbericht zufolge hat Zyperns Präsident Nikos Christodoulides seinem US-amerikanischen Amtskollegen Joe Biden während ihres jüngsten Treffens in Washington einen Annäherungsplan des Mittelmeerlandes an das Bündnis vorgestellt.
Laut der griechische Zeitung „Kathimerini“ handelt es sich um einen detaillierten, gut durchdachten, langfristigen Plan, der aus mehreren voneinander abhängigen Phasen besteht und von Washington bereits akzeptiert worden sei. Es sei bezeichnend, dass der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, diesen Plan als „Win-Win“-Situation bezeichnete und hinzugefügt habe, dass „das Potenzial einer solchen Entwicklung enorm wäre“.
„Permanente US-Präsenz“ auf der Insel geplant
In der ersten Phase ist die Vertiefung bzw. Instituionalisierung der Beziehungen zur NATO. Hand in Hand damit gehen soll eine Modernisierung der zyprischen Armee mit US-Hilfe und auch der Aufbau einer gemeinsamen Trainingsinfrastruktur. Die Rede ist auch von der Errichtung einer „permanenten US-Präsenz“ auf der Insel.
Damit die Pläne in die Tat umgesetzt werden können, müsste dem jedoch eine Reihe von Ereignissen vorausgehen: Ausgangspunkt wären positive Entwicklungen in der Zypernfrage und Fortschritte in den europäisch-türkischen Angelegenheiten.
Die geteilte Insel
Die Insel Zypern ist seit 1974 de facto geteilt. Im Norden gibt es die weltweit nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die gesamte Insel ist jedoch als Republik Zypern seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht wird aber nur im südlichen Teil angewandt.
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