Noch sind nicht alle Fragen geklärt, doch es lichten sich die Nebel bei der Frage, wer künftig die 48 Abgeordneten im steirischen Landtag sein werden. Die mit Abstand stärkste Fraktion stellt in den nächsten fünf Jahren die FPÖ – von 17 Mandataren sind gleich 16 Männer! Hier finden Sie den aktuellen Überblick.
Die Freiheitlichen werden in Zukunft mehr als ein Drittel aller Abgeordneten im Landtag stellen, konkret 17 Mandatare. Und in diesem Fall ist Gendern tatsächlich nicht notwendig: Unter diesen 17 Personen ist mit der Unternehmerin Eva Maria Kroismayr-Baier aus Schladming nur eine einzige Frau. Julia Koszednar aus Söding hat das 18. freiheitliche Mandat und damit den Einzug in den Landtag knapp verpasst.
Zu den bisherigen Abgeordneten kommen viele neue Gesichter, etwa der Grazer Gemeinderat Günter Wagner. Aus der Oststeiermark schaffen Michael Wagner, Luca-André Geistler und Willibald Spörk erstmals den Einzug, aus der Weststeiermark kommt Stefan Resch, der ebenso wie der Obersteirer Thomas Maier beim Bundesheer arbeitet. Unter den Neuen sind aber auch bekannte Gesichter, etwa der Mürzzuschlager Arnd Meißl, der Gössendorfer Peter Samt und Gerhard Hirschmann, der 2020 nach einer Corona-Party sein Mandat verlor.
Viele offene Fragen bei der ÖVP
13 Abgeordnete wird die Volkspartei künftig im steirischen Landtag haben, das sind um fünf weniger als bisher. Wer die Volksvertreter sein werden, ist aber zum Teil noch offen – denn die aktuellen Landesregierungsmitglieder sind auf vorderen Listenplätzen gesetzt. Bleiben sie in der Regierung? Nehmen sie im Falle eines Ausscheidens aus dem Amt das Landtagsmandat an? Das wird sich wohl erst in den nächsten Wochen weisen.
Einiges steht aber schon fest: So haben in der Oststeiermark Franz Fartek, Silvia Karelly und Lukas Schnitzer den Wiedereinzug geschafft, das vierte Grundmandat dürfte hier an Theresia Heil aus Pöllauberg gehen. Julia Paar geht leer aus.
In der Weststeiermark schafft die Bürgermeisterin von Geistthal-Södingberg, Klaudia Stroißnig, ein Mandat, noch fraglich ist der Wiedereinzug für den Wildoner Landwirt Gerald Holler. In der Obersteiermark haben es Armin Forstner, Manuela Khom und Bruno Aschenbrenner geschafft, Cornelia Izzo hingegen nicht.
Michaela Grubesa fliegt aus dem Landtag
Gerade einmal zehn Abgeordnete wird die SPÖ im künftigen Landtag haben. Wer die Sitze einnimmt, wird wie bei der ÖVP zum Teil von der Regierungsbildung abhängen, sind doch beispielsweise Anton Lang und Ursula Lackner auf Top-Plätzen vertreten. Die bisherige Landesrätin Doris Kampus hat hingegen bereits im Vorfeld angekündigt, nicht mehr für die Regierung zur Verfügung zu stehen – sie wird einfache Abgeordnete.
Auf jeden Fall den Wiedereinzug geschafft haben der Neudauer Bürgermeister Wolfgang Dolesch, sein Eibiswalder Amtskollege Andreas Thürschweller und die Obersteirer Stefan Hofer, Gabriele Kolar (derzeit die zweite Landtagspräsidentin) und Helga Ahrer. Bitter: Das vierte obersteirische Grundmandat wurde nur knapp verpasst, damit fliegt die Ausseerin Michaela Grubesa aus dem Landtag. Auch Bernadette Kerschler aus Leibnitz verpasst den Wiedereinzug. Keine Premiere gibt’s für Christina Winter da Silva aus Gutenberg.
KPÖ, Grüne, Neos: Wer zieht ein
Wie bisher ist die KPÖ mit zwei Abgeordneten im Landtag vertreten. Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler ist gesetzt, die Nachfolge von Werner Murgg soll der Grazer Alexander Melinz antreten.
Statt sechs sitzen künftig nur drei grüne Vertreter im Landtag. Neben Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl und dem routinierten Obersteirer Lambert Schönleitner zählt dazu auch die auf Sozialpolitik spezialisierte Grazerin Veronika Nitsche, eine gebürtige Tirolerin.
Und großen Jubel gab es am Montag bei den NEOS. Nach Auszählung der letzten Wahlkarten steht fest, dass sie künftig drei Abgeordnete (bisher zwei) im steirischen Landtag haben: Klubobmann Niko Swatek, die Quereinsteigerin Bettina Schoeller und den Obersteirer Robert Reif, der den Wiedereinzug quasi am letzten Drücker schaffte.
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