Familienfehde in Wien

Ermordetes Baby: Jetzt spricht Anwältin der Mutter

Wien
26.11.2024 06:00

Ein ermordetes Baby in Wien – und viele offene Fragen: Die Tragödie um die kleine Melek sorgt weiter für tiefe Bestürzung. Indes wurde über die Mutter (30) Untersuchungshaft verhängt. Anwältin Astrid Wagner, die die Verdächtige vertritt, hat sich inzwischen zu dem Fall geäußert.

Ihr Lebenslicht leuchtete nur kurz. Exakt für zehn Tage, ehe das Mädchen auf bestialische Weise erschlagen, in einen schwarzen Plastiksack gewickelt und schließlich wie Müll in einem Container gegenüber der Klinik Favoriten in Wien entsorgt wurde.

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Ein psychiatrisches Gutachten wird Aufschluss über den Zustand meiner Mandantin geben. Welche Rolle die Familien in dem Fall spielen, wird sich erst weisen.

Astrid Wagner (Bild: ZWEFO)

Anwältin Astrid Wagner vertritt die Verdächtige

Ursprünglich war man aufgrund der tiefen Temperaturen davon ausgegangen, dass das Kind erfroren war.

Dringender Mordverdacht
Wie ausführlich berichtet, steht die Mutter der kleinen Melek unter dringendem Mordverdacht. Über die 30-Jährige wurde am Montag die Untersuchungshaft verhängt. Vertreten wird sie ab sofort von der schillernden Anwältin Astrid Wagner.

Psychiatrisches Gutachten angeordnet
Die Juristin geht jedenfalls nicht von einem Mord aus und führt den Paragraf 79 des Strafgesetzbuches ins Treffen – die Tötung eines Kindes während der Geburt oder unter Einwirkung des Geburtsvorganges wird mit maximal fünf Jahren Haft bestraft.

Ob die Frau tatsächlich unter der sogenannten Kindbett-Depression litt, soll nun ein psychiatrisches Gutachten klären. „Welche Rolle die Familien in dem Fall spielen, wird sich erst weisen“, erklärt Wagner gegenüber der „Krone“.

(Bild: zVg, Krone KREATIV)
Die Klinik Favoriten als Schauplatz der Tragödie. Das Baby wurde in diesem Container entdeckt. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK, Krone KREATIV)
Die Klinik Favoriten als Schauplatz der Tragödie. Das Baby wurde in diesem Container entdeckt.
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: Bartel Gerhard/Gerhard Bartel, Krone KREATIV)

„Familiäre Probleme“
Denn die Gerüchteküche brodelt. Dem Vernehmen nach sollen die beiden türkischstämmigen Familien – jene der Verdächtigen einerseits, die des Kindsvaters (28) andererseits – einander verhasst sein. Tatsächlich gab die Mutter des Frühchens in ihrem Geständnis „familiäre Probleme“ als Grund für die Tötung an.

Beide Clans wollten von Melek offenbar rein gar nichts wissen, das Kind sei ungeplant und ungewollt auf die Welt gekommen.

Frau nahm Schuld auf sich
Die Frau nahm die Schuld vorerst auf sich. Ob dies so bleibt, wird sich im Laufe des Gerichtsverfahrens herausstellen. Wurde sie zur Tat gedrängt? Hatte sie Helfer?

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