Ein weiteres Kapitel der langen und traurigen Geschichte des Eferdinger Stadtsaals bahnt sich an. Die „Ruine“ im Zentrum der Bezirksstadt soll am 16. Dezember zwangsversteigert werden. In Stein gemeißelt ist in dieser komplizierten Angelegenheit aber nichts.
„Womöglich wird der Termin verschoben“, meint etwa ÖVP-Stadtvize Heinz Petrovitsch zu der am 16. Dezember angesetzten Zwangsversteigerung des Eferdinger Stadtsaals.
Streit um Baubeginn
Er spielt damit auf ein Verfahren am Landesgericht Wels an. Strittig ist, ob die Stadt ein Rückkaufrecht auf die 2011 an den Schlüßlberger Schlossherrn Georg Spiegelfeld (Alt Eferding Baukultur GmbH) veräußerte Liegenschaft hat oder doch schon ein Baubeginn erfolgt ist.
Auf den ersten Blick ist von einem Bau nichts zu sehen. Die Grünfläche ist total zugewuchert, im nicht abgerissenen Teil des Gebäudes (ehemaliges Musikheim) schimmelt es. „Es wurde vor langer Zeit einmal ein kleiner Sockel betoniert, das ist doch kein Baubeginn“, ärgert sich ein Eferdinger.
Projekt zur Innenstadtbelebung
Beim Verkauf wurde der Stadt ein Projekt zur Innenstadtbelebung in Aussicht gestellt. Bewilligt ist die Errichtung von zwei Stadthäusern. „Ich habe vor eineinhalb Jahren die Liegenschaft verkauft. Ich bin froh, dass mich die Sache nichts mehr angeht“, so Spiegelfeld. Genaue Angaben zu den Käufern kann er nicht machen. „Es sind zwei GmbHs. Wer sie steuert, kann ich nur vermuten“, sagt Spiegelfeld.
Schätzwert liegt bei 403.000 Euro
Zurück zur Versteigerung: Der Schätzwert liegt bei 403.000 Euro. Die Versteigerung soll die Raiffeisenbank in die Wege geleitet haben. Sie hat vor einiger Zeit Interesse an der Liegenschaft bekundet und angeblich sogar eine Million Euro geboten haben. Der Gemeinderat legte sich quer. Direktor Christian Schönhuber war für eine Auskunft nicht erreichbar.
Keine Stellungnahme vom Bürgermeister
Vorerst keine Stellungnahme gibt es auch vom Eferdinger SP-Stadtchef Christian Penn. Nach seinem Krankenstand in der Vorwoche hätte er diese Woche viel zu tun, erst nächste Woche könne er mit der „Krone“ reden, heißt es dazu aus dem Stadtamt. „Es gibt so viele Beteiligte, die Sache stinkt. Alle haben die Hosen voll“, so besagter Eferdinger, der anonym bleiben möchte.
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