Termin am Donnerstag

„Erpressung!“ ÖSV wehrt sich gegen FIS-Beschluss

Wintersport
26.11.2024 09:01

Österreichs Skiverband wird im juristischen Tauziehen um Medien- und Marketingrechte mit dem Weltverband FIS am Donnerstag seine Sichtweise erklären. Am Oberlandesgericht Wien ist ab 11.00 Uhr eine erste, öffentliche Tagsatzung anberaumt. Mit einem Urteil sei nicht zu rechnen. „Unser rechtlicher Beistand geht nicht davon aus, dass ad hoc eine Entscheidung getroffen wird“, erklärte ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer.

Der ÖSV hat den Weltverband im Juni geklagt. Der Grund war ein FIS-Beschluss, wonach Weltcups in diversen Wintersportarten nicht mehr von den nationalen Verbänden, sondern in Zukunft zentral über den Weltverband vermarktet werden sollen. „Unser Standpunkt ist, dass der Beschluss des FIS-Vorstandes vom April 2024 den Wettbewerb einschränkt und eine Art der Erpressung ist. Weil er explizit ausführt, wenn du das unterschreibst, erhältst du jenes im Gegenzug. Das ist ein Punkt, den wir jedenfalls bekämpfen werden“, erklärte Scherer.

Der deutsche Skiverband hat in der Causa bereits einen juristischen Teilerfolg erzielt. Das Landgericht München I gab einem Antrag des DSV auf einstweilige Verfügung überwiegend statt. Wie das Gericht mitteilte, verletze ein FIS-Beschluss zur Zentralvermarktung aus dem Frühjahr 2024 europäisches Kartellrecht. Er dürfe deshalb so nicht umgesetzt werden, urteilte das Münchner Gericht.

Signalwirkung aus Deutschland
Die FIS reagierte damals barsch und kündigte Berufung gegen eine Entscheidung an, die als „gänzlich falsch“ eingestuft wurde. Der Weltverband unterstrich, dass die Entscheidung nur den DSV betreffe und nicht auf andere Nationalverbände übertragbar sei. Das hatte das Landgericht in seiner Pressemeldung allerdings auch nicht explizit behauptet.

Johan Eliasch (Bild: GEPA pictures)
Johan Eliasch

Für Scherer hat die Münchner Entscheidung hingegen „Signalwirkung für das Verfahren in Österreich“. „Darüber hinaus ist aus dem Urteil ganz klar herauszulesen, dass sehr eindeutig auch geklärt wurde, dass die originäre Rechteinhaberschaft bei den Verbänden, den Organisatoren liegt.“ Man sehe der ersten Tagsatzung jedenfalls entspannt entgegen.

Die Nationalverbände sind nicht grundsätzlich gegen eine Zentralvermarktung, auch sie halten den Schritt prinzipiell für strategisch sinnvoll. Allerdings wehren sie sich gegen das Vorgehen der FIS unter ihrem umstrittenen Präsidenten Johan Eliasch. Die Verbände fordern, bei der Vergabe und vertraglichen Ausgestaltung der Marketingrechte involviert zu werden. Bisher wurden sie von der FIS nicht überzeugt, dass ihnen die Reform entscheidende Vorteile bringen würde.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt