In 7 von 11 Produkten

Tester fanden Schimmelpilze in Trockenfeigen

Oberösterreich
26.11.2024 12:00

Im Früchtebrot sind sie ein Muss: getrocknete Feigen. Die Arbeiterkammer OÖ hat zu Beginn des Advents die Qualität der Trockenfrucht kontrolliert. Das Ergebnis war alles andere als erfreulich: In sieben von elf Produkten wurden Schimmelpilzgifte nachgewiesen, zwei Proben waren nicht zum Konsum geeignet.

Analysiert wurden elf Produkte aus konventioneller und biologischer Landwirtschaft, die meisten stammten aus der Türkei. In sieben Proben wurde eine Richtwertüberschreitung an Tenuazonsäure festgestellt.

Dabei handle es sich um ein Schimmelpilzgift, das allgemein als besorgniserregend gilt, einen rechtlich verbindlichen Höchstgehalt gebe es jedoch nicht, informierte die Arbeiterkammer (AK). Dennoch seien die Lebensmittelhersteller gemäß einer EU-Empfehlung angehalten, bei einer Richtwertüberschreitung die Ursachen zu ermitteln.

Höchstwert um das 80-fache überschritten
Wesentlich bedenklicher sei der Gehalt von Aflatoxinen, den die Tester auch feststellten. Diese Art von Schimmelpilzgiften wirke „lebertoxisch, krebserregend und erbgutschädigend“, warnten sie. Eine Probe enthielt beinahe das 80-fache des gesetzlich vorgesehenen Höchstwertes und galt somit als ungenießbar.

Eine andere Feigenpackung im Test zeigte zwar keine Problematik bezüglich Schimmel, überschritt dafür aber den von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie vorgesehenen Warnwert an präsumtiven Bacillus cereus. Der hohe Gehalt dieser Bakterien kann zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen, daher galt auch diese Probe als für den Verzehr inakzeptabel.

Zwei Proben hervorragend
Jedoch gab es auch positive Ausreißer: Zwei Produkte wurden als hervorragend bewertet, sowohl geschmacklich als auch in der Qualität. Die Arbeiterkammer rät generell, getrocknete Feigen vor dem Verzehr zu öffnen.

Schwarze Stellen im Inneren gelten als bedenklich. Es könnte sich um Schwarzschimmelbefall handeln. Eine Belastung mit Mykotoxinen sei sehr wahrscheinlich. Weiße Verfärbungen an den Früchten müssen hingegen nicht zwangsweise ein Schimmelbefall bedeuten. Häufig handle es sich um eine auskristallisierte Zuckerschicht.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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