IBM schenkt den ersten Transistorrechner Europas dem Technischen Museum. Das Wiener „Mailüfterl“ wird als „Quantensprung in der Computergeschichte“ beschrieben.
Was kommt dabei raus, wenn man einem jungen, engagierten Studenten ein Budget für ein Projekt ohne Vorgesetzten gibt? Im Falle von Heinz Zemanek und seinen jungen Kollegen an der Technischen Universität die Fertigstellung des ersten Transistorrechners auf dem Europäischen Festland im Jahr 1958 – genannt „Mailüfterl“.
Wirbelsturm und Mailüfterl
Der Name wurde in Anlehnung an den amerikanischen Großrechner „Whirlwind“ (Anm.: Wirbelsturm) vergeben. Und auch wenn das ein Tonnen schwere Gebilde nichts mehr mit einem Computer von heute zu tun hat, trug es maßgeblich zur österreichischen Forschung in diesem Bereich bei.
So besteht das „Mailüfterl“ aus unter anderem 3000 Transistoren, 20 Kilometer Schaltdraht circa 100.000 Lötstellen – alles wurde per Hand verbaut. „Die Leistung von 400 Watt ist aus heutiger Sicht geradezu nachhaltig. Der Speicher betrug 2400 Bit, in der Gegenwart unvorstellbar“, erklärt Otmar Moritsch vom Technischen Museum Wien (TMW). In der damaligen Zeit bedeutete das „Mailüfterl“ jedoch einen „Quantensprung in der Computergeschichte“, wie Marco Porak, Generaldirektor von IBM Österreich, betonte, als er den Rechner offiziell an das Technische Museum und damit in den Besitz des Staates übergab.
Blick in die Zukunft
TMW-Direktor Peter Aufreiter: „Das ist wahrlich ein großer Tag.“ Gleichzeitig wagte er aber auch einen Blick in die Zukunft: Denn Software, Künstliche Intelligenz und Clouds werden künftig im Museum nicht so leicht auszustellen sein, wie das „Mailüfterl“.
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