Im Dornbirner Spital wird seit Ende April dieses Jahres auf ein Triage-System gesetzt, welches seinen Ursprung 1995 in Großbritannien hat und eine Behandlung von Notaufnahme-Patienten nach Dringlichkeit vorsieht.
Speziell geschulte Pflegekräfte schätzen seit dem Frühjahr den Zustand der eintreffenden Notaufnahme-Patienten am Dornbirner Stadtspital ein und legen fest, wie dringend der erste Arztkontakt erfolgen muss. Eine erste Auswertung der Daten zeigt, dass rund 73 Prozent als „normal“ eingestuft werden. Ein erster Arztkontakt sollte gemäß Manchester-Triage-System (MTS) innerhalb von 90 Minuten erfolgen. Rund sieben Prozent wurden als „nicht dringend“ eingestuft und mussten demnach mit Wartezeiten bis zu 120 Minuten rechnen. Wesentlich mehr Tempo war bei rund 20 Prozent der Patienten angesagt, die „sofort“ oder „sehr dringend“ eine medizinische Versorgung benötigten.
Grazer setzen seit 2009 auf MTS am Uniklinikum
Ziel des neuen Systems, das seit Jahren auch in der Schweiz und in Deutschland angewandt wird, ist zum einen eine Entlastung der Ambulanz, zum anderen aber auch eine rasche Versorgung, die im Ernstfall Leben retten kann. Wer sich im lebensbedrohlichen Zustand befindet, benötigt in der Regel klinisches Fachpersonal aus den Bereichen Innere Medizin, Traumatologie und Chirurgie. Bei anderen Patienten, die ohne Termin die Notfallambulanz aufsuchen, ist keine spezialisierte Versorgung notwendig. Oft sind die telefonische Gesundheitsberatung 1450 und die hausärztliche Versorgung ausreichend.
Rot = sofort – 0 Minuten bis zum ersten Arztkontakt
Orange = sehr dringend – 10 Minuten bis zum ersten Arztkontakt
Gelb = dringend – 30 Minuten bis zum ersten Arztkontakt
Grün = normal – 90 Minuten bis zum ersten Arztkontakt
Blau = nicht dringend – 120 Minuten bis zum ersten Arztkontakt
Mit der Einführung der Ersteinschätzung nach dem MTS sind die Zuständigen am Stadtspital offenbar recht zufrieden: „Diese Kombination aus schneller und effizienter Notfallversorgung und einer hohen Patientenbindung aufgrund herausragender Betreuung ist ein Erfolgsrezept, das wir weiter ausbauen werden“, betont Verwaltungsdirektor Peter Neier. Die Daten einer aktuellen Patientenbefragung geben ihm recht. 98,5 Prozent der Behandelten waren mit der ärztlichen Versorgung zufrieden, 99 Prozent lobten die fachliche Betreuung durch das Pflegepersonal. „Die positiven Bewertungen zeigen, dass wir unseren Patienten nicht nur eine medizinische, sondern auch eine persönliche Betreuung bieten“, erklärte Pflegedirektor Bertram Ladner.
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