Inflation und Teuerung fraßen das Plus der Reallöhne in Niederösterreich weitgehend auf. Angesichts dieser Zahlen aus dem Jahr 2023 fordert der Arbeiterkammer-Präsident nun faire Abgaben – und schließt auch eine Maschinensteuer nicht aus.
Während FPÖ-Chef Herbert Kickl derzeit die heimische Industrie umwirbt, geht Markus Wieser in die Gegenrichtung. Aber nicht aus ideologischen Gründen, wie der Präsident der NÖ-Arbeiterkammer betont: „Es ist ein rein mathematisches Problem, wenn 80 Prozent der Steuereinnahmen aus den Löhnen generiert werden, menschliche Leistung aber nur mehr 60 Prozent der Wertschöpfung von Unternehmen ausmacht“, fordert er ein Umdenken.
Immer mehr Niederösterreicher würden mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen, sagt Wieser. Und das trotz steigender Löhne. Das Plus von 198 Euro im Börsl schrumpft nach Abzug der Inflation sowie Sozialversicherung und Steuern auf nicht ganz 10 Euro – oder umgerechnet 0,5 Prozent.
St. Pölten top, Waldviertel flop
Das geht aus der aktuellen Einkommensanalyse für das Jahr 2023 hervor, bei der sich die Landeshauptstadt dank vieler Spitzenjobs in der Verwaltung erstmals an die Spitze bei den Medianeinkommen setzen konnte. Dahinter die traditionell starken Bezirke Amstetten und Scheibbs. „Weil es hier viele produzierende Gewerbe gibt“, so Wieser.
Betriebe sollten nach ihrer Wertschöpfung besteuert werden, nicht nach dem reinen Lohnaufkommen!
Markus Wieser, Präsident der NÖ-Arbeitkammer
Bild: AKNÖ
Anders die Lage im Waldviertel, wo der Bezirk Krems-Land das Schlusslicht bildet. Warum? Weil es hier rund sechsmal so viele Bauern gibt wie im Bundesschnitt – und diese Branche eben geringere Löhne bezahlt. Das erklärt auch die „Gender-Schere“. Denn Frauen arbeiten meist in schlechter bezahlten Jobs und zudem viel Teilzeit.
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