Minister beruhigt

Ägypten: Alkohol für Touristen bleibt, Bikinis ‘willkommen’

Ausland
06.05.2013 10:33
Nach den Kommentaren radikalislamischer Salafistengruppen, in Ägypten solle der Ausschank von Alkohol ebenso verboten werden wie das Tragen von Badeanzügen und Bikinis, hat sich der Tourismusminister des Landes zu Wort gemeldet. "Bikinis sind willkommen in Ägypten und Alkohol wird weiterhin ausgeschenkt", versuchte Hisham Zaazou zu beruhigen. Immerhin ist der wirtschaftlich angeschlagene Staat auf Besucher aus dem Ausland angewiesen.

Der Tourismus ist ein wichtiger Pfeiler der ägyptischen Ökonomie, vor dem Sturz des Präsidenten Hosni Mubarak 2011 machte er mehr als ein Zehntel der Staatseinnahmen aus. Seither hat der Fremdenverkehr allerdings aufgrund der instabilen Verhältnisse mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Die Kommentare einiger Salafistengruppen kommen daher zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Zaazou versuchte diese nun auf einer Pressekonferenz während eines Besuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten herunterzuspielen, berichtet unter anderem der "Guardian". Es handle sich um die Meinungen Einzelner, so Zaazou: "Wir hatten Gespräche mit diesen Salafistengruppen und nun verstehen sie die Bedeutung des Tourismussektors, aber es gibt immer noch einige Individuen, die nicht zur Führung gehören, die diese Dinge sagen."

Tourismus als "nationale Priorität"
Dem Tourismus zu alter Stärke zu verhelfen, sei eine "nationale Priorität", betonte Zaazou. Von 14,7 Millionen Besuchern 2010 war die Zahl auf 9,8 Millionen im Jahr darauf gesunken, 2012 kamen immerhin wieder 11,5 Millionen Touristen ins Land. 2013 halte der Aufwärtstrend an. Als Langzeitziel nannte der Tourismusminister 30 Millionen Besucher im Jahr 2020.

Um dies zu schaffen, sei es vor allem nötig zu zeigen, dass Ägypten sicher sei, so Zaazou. Daher sollen in einem nächsten Schritt Live-Bilder aus dem Land auf große Bildschirme in der Öffentlichkeit - etwa in Paris oder New York - übertragen werden.

Konservative gegen liberale Kräfte - auch im Tourismus
Bis dahin könnte Zaazou, ein unabhängiger Politiker, der nicht der regierenden Partei der Muslimbruderschaft angehört, aber noch einige Kämpfe im eigenen Land auszufechten haben. So hatte etwa die Regierung im Dezember die Steuern auf Alkohol erhöht, dies aber später nach massiver Kritik aus dem Tourismussektor und von liberalen Kräften zurückgenommen.

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