Caritas-Rückzug

Anbieter schließt mobile Pflege im Innergebirg

Salzburg
27.11.2024 10:30

Die Situation in der Pflege wird immer ernster: Die Caritas zog sich mit mobilen Pflegediensten aus dem Pinzgau und Pongau zurück. Andere Anbieter müssen die Lücke schließen. Und die Personalnot wird gleichzeitig immer größer. 

Die Alarmsignale in der Pflege verstummen nicht: Nachdem bei den „Community Nurses“, die in den Familien beraten, mit Ende des Jahres massive Einsparungen drohen, müssen nun auch erste Anbieter die mobile Versorgung in ganzen Regionen aufgeben. Die Caritas zog sich im Sommer aus dem Pinzgau zurück, mit Oktober wurde auch im Pongau ein Schlussstrich gezogen. Grund: Personalknappheit.

Andere Versorger übernehmen Patienten
Für Familien mit pflegebedürftigem Angehörigen gibt es somit innergebirg weniger Angebot. „Andere Träger fangen das mit Ach und Krach auf“, so Thomas Eder, Sozialstadtrat in Saalfelden. Er beobachtet in sämtlichen Bereichen Schwierigkeiten. „Wir haben uns auch für das Modell der Community Nurses interessiert.“ Da habe das Land zuletzt aber schon gebremst. Gerald Wiener, Gemeinderat für Soziales in Kaprun, ergänzt: „Die Situation ist generell schwierig.“ Seine Befürchtung: „Pflegende Angehörige müssen dann einspringen. Das ist oft auch finanziell schwierig.“

Beim Hilfswerk heißt es dazu, dass die Versorgung in Salzburg gesichert werden können. Die Herausforderungen seien aber groß, die steigende Nachfrage zu bewältigen, so Herbert Schaffrath, Regionalleiter im Pongau. „Wir nehmen mit unserem Team rund zehn Patienten der Caritas auf. Allerdings geht das nicht immer sofort. Wir kooperieren da eng mit dem Roten Kreuz.“

Offene Stellen auch bei der Volkshilfe
Die Volkshilfe bietet in Salzburg noch flächendeckend mobile Dienste an. Die Personaldecke ist aber ebenso mehr als dünn. „Bei uns wird es vor allem im Norden verdammt eng. Im Pinzgau, Pongau und Lungau sind wir noch relativ gut aufgestellt“, so Präsident Siegi Pichler. In Ballungsräumen mit mehreren Spitälern und Seniorenzentrum nehme der Kampf um Fachpersonal noch weiter zu, so Pichler.

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