Eine Ischler wurde zuhause gefoltert und beraubt, er liegt auf der Intensivstation. Nun wurde bekannt: Die beiden Täter benutzen eine Smartphone-KI als Komplizen, ließen Aufforderung, alles Geld hergeben von Computerstimme sprechen.
In seinem eigenen Haus überfallen, gefoltert und beraubt: Dieser Albtraum, der neudeutsch gerne als Home Invasion bezeichnet wird, ist einem Ischler am Montag um 5.30 Uhr früh passiert. Zwei Maskenmänner waren, wie berichtet, durch die unversperrte Kellertür in das Gebäude gelangt und hatten dem Besitzer (44), der auf der Wohnzimmercouch schlief, die Augen verklebt und ihn geknebelt.
Stimme kam aus dem Smartphone
Wie mittlerweile bekannt wurde, hatten die beiden Verbrecher die Künstliche Intelligenz ihres Smartphones benutzt, um dem Opfer Anweisungen zu geben. Sie hielten dem Ischler das Mobiltelefon ans Ohr, dann ertönte eine Computerstimme, dass er sein Geld hergeben solle. Er gab dem Duo einen niedrigen vierstelligen Betrag, also bis etwa 3000 Euro.
45-minütiges Martyrium
Vollends eskaliert ist der Raubüberfall allerdings erst, als sich der 44-Jährige weigerte, seinen Tresor zu öffnen. Die Gangster traten und schlugen immer heftiger auf ihn ein. Erst nach etwa 45 Minuten Martyrium wurde das Opfer gefesselt in den Heizraum gesperrt – das Duo floh. Der schwer verletzte 44-Jährige konnte durch ein Fenster ins Freie klettern, wo ihm ein Nachbar half.
Auch zwei Wirbel gebrochen
Aufgrund der Schwere seiner Verletzungen – neben Rippen sind auch zwei Wirbel gebrochen – wurde er im Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl auf die Intensivstation verlegt.
„Solchen Tätern sind ihre Opfer völlig egal“, sagt Christoph Weber von der Staatsanwaltschaft Wels, die wegen schweren Raubes ermitteln lässt. Ein Gauner-Trio, das im Vorjahr in Gurten den Ex-Landesrat Josef Fill (ÖVP) und dessen Familie überfallen hatte, wurde heuer in Ried zu Haftstrafen von vier, zehn und elf Jahren verurteilt.
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