Drei Tote in Wracks

Es war eine schwarze Nacht für Einsatzkräfte in OÖ

Oberösterreich
26.11.2024 18:00

Drei Oberösterreicher mussten in der Nacht auf Dienstag kurz hintereinander im Straßenverkehr ihr Leben lassen. Rund 90 Florianis standen stundenlang im Einsatz, für die Opfer kam leider jede Hilfe zu spät. Vor allem für die jüngeren Feuerwehrleute waren das äußerst belastend, eine Nachbesprechung dringend notwendig. 

Der erste tragische Unfall ereignete sich in Micheldorf. Dort krachte ein 49-jähriger Familienvater aus Molln mit seinem Skoda gegen einen entgegenkommenden Laster. Der Wagen wurde von dem Sattelschlepper vor sich hergeschoben, bis das Wrack in einer Leitplanke hängen blieb.

„Nach Absprache mit dem Notarzt haben wir mit den Kameraden aus Leonstein eine Crashrettung durchgeführt und das Dach des Pkw entfernt“, so Michael Oberndorfinger von der FF Micheldorf. „Der Notarzt hat aber schnell festgestellt, dass aufgrund der schweren Verletzungen keine Überlebenschance für den Lenker bestand.“

„Wie ein Schlachtfeld“
Der Einsatzort sei wie ein Schlachtfeld, und für die 40 Kameraden von drei Feuerwehren nicht ungefährlich gewesen, weil das Öl des Lastwagens über eine weite Strecke verteilt war.

„Der Einsatz war sehr belastend, besonders für die jüngeren Kameraden. Daher haben wir gemeinsam mit der FF Leonstein das Team zur Stressverarbeitung (SvE) für eine Nachbesprechung hinzugerufen“, so Oberndorfinger. Der kroatische Fernfahrer (46) kam verletzt ins Spital Kirchdorf.

Auch der Lkw wurde schwerst beschädigt.  (Bild: Matthias Lauber/laumat.at/laumat)
Auch der Lkw wurde schwerst beschädigt. 

Nur wenig später ereignete sich eine weitere Unfalltragödie: Um 23.30 Uhr kam ein Audi bei Haidersdorf (NÖ) aus bisher unbekannter Ursache links ab, schleuderte zuerst gegen den BMW eines 35-Jährigen aus Waidhofen an der Ybbs, dann gegen einen zweiten BMW, den ein 56-jähriger Amstettner lenkte.

Auch für die beiden Steyrer im grauen Audi kam jede Hilfe zu spät – sie konnten nur mehr tot aus dem zerstörten Wrack geborgen werden. (Bild: Werner Kerschbaummayr)
Auch für die beiden Steyrer im grauen Audi kam jede Hilfe zu spät – sie konnten nur mehr tot aus dem zerstörten Wrack geborgen werden.

„Nicht jeder ist belastbar“
Der 38-jährige Lenker und der 43-jährige Beifahrer, beide aus Steyr, konnten ebenfalls nur tot aus dem Unfallwrack (dem Audi) geborgen werden. Auch da galt: „Es war ein sehr belastender Einsatz, da muss man immer schauen, wen man als Helfer hinzuzieht – nicht jeder ist so belastbar“, schildert Einsatzleiter Martin Flankl von der FF Vestenthal die Problematik.

Die beiden Lenker der BMW wurden mit Verletzungen ins Klinikum nach Steyr eingeliefert. Rund 50 Kameraden von vier Feuerwehren waren für rund zwei Stunden im Einsatz.

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