Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer fordert eine Lohnnebenkosten-Senkung ab 1. Jänner 2026. Er wehrt sich gegen neue Steuern und gegen Schließung der Hälfte aller Spitäler.
Die KTM-Insolvenz zeigt, wie tief die österreichische Wirtschaft in der Krise steckt. Das Erdbeben bei der Steiermark-Wahl wiederum veranschaulicht, wie tief die Existenzängste der Bürger sitzen.
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer, der in den Sondierungsverhandlungen Teil des ÖVP-Teams war, geht nun in die Offensive und stellte Forderungen für die neue Regierung auf.
„Es gibt absolute Notwendigkeiten“
„Es gibt absolute Notwendigkeiten, ohne die keine Regierung eine Existenzberechtigung hat.“ Da gilt es die „hausgemachten strukturellen Probleme“ und die große „Ungerechtigkeit, die im Lande herrsche“, zu beseitigen. „Es gibt keinen großen finanziellen Unterschied mehr zwischen denen, die arbeiten könnten, aber ohne guten Grund – etwa Kinderbetreuung oder Pflegearbeit – nicht wollen, und jenen Menschen, die arbeiten können, wollen und auch gehen. Das ist ein schwieriger Giftcocktail“, warnt Mahrer.
„Die goldenen Zeiten sind in ganz Europa vorbei“
Eine rote Linie ist die Arbeitszeit: Die Überlegungen vor allem der Sozialdemokratie, „ob man in dem Land weniger arbeiten könnte, ist nicht diskutierbar. Wir müssen diskutieren, wie man in dem Land mehr arbeitet“. Der Trend, „Teilzeit zu arbeiten und nebenbei zu pfuschen“, muss abgestellt werden. „Ich verstehe gar nicht, warum das so lange zugelassen wurde.“
„Manche liebäugeln mit dem Wirtschaftsprogramm der FPÖ“
Mahrer gibt der Zuckerl-Koalition eine 50:50-Chance, die Industriellenvereinigung liebäugelt mit FPÖ-Chef Herbert Kickl als Koalitionspartner. „Manche liebäugeln mit dem Wirtschaftsprogramm der FPÖ, weil es teilweise von uns und der Industriellenvereinigung abgeschrieben ist. Aber man sollte zwei Schritte vorausdenken. Wir verdienen als Exportnation sechs von zehn Euro unserer Wertschöpfung im Ausland. Da kann man sich nicht abschotten. Da geht es auch um die Reputation des Landes.“
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