Die südkoreanische Regierung hat vor Kurzem angekündigt, angesichts der Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland nicht untätig zu bleiben. Laut dem Außenministerium liegen „alle Optionen auf dem Tisch“. Derzeit hält sich eine ukrainische Delegation unter der Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow in Südkorea auf, um Waffenhilfe für den Krieg gegen Russland zu erbitten.
Die Delegation habe sich mit Südkoreas nationalem Sicherheitsberater Shin Won Sik zu einem Meinungsaustausch über den Ukraine-Konflikt getroffen, berichtete die Zeitung „DongA Ilbo“. Auch die „South China Morning Post“ hatte zuvor von dem Besuch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Demnach seien weitere Treffen am Mittwoch geplant. Das südkoreanische Verteidigungsministerium hat die Berichte bisher nicht kommentiert.
Nordkorea und Russland haben seit dem Sommer ein gemeinsames Militärabkommen. Laut westlichen Angaben wurden bereits etwa 10.000 nordkoreanische Streitkräfte zum Krieg gegen die Ukraine geschickt. Die beiden Regierungen dementierten die Berichte nicht. Russlands Präsident Putin bestreitet die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten im eigenen Land nicht und verwies unlängst darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus NATO-Staaten zurückgreife. Das international isolierte Nordkorea liefert unter der Führung des diktatorisch regierenden Machthabers Kim bereits seit Längerem Raketen und Artilleriegeschoße an Russland.
Neue russische Rakete: NATO sichert Ukraine Hilfe zu
Apropos NATO: Vertreter der 32 Mitgliedsstaaten haben sich in einer außerplanmäßigen Sitzung des NATO-Ukraine-Rats über Erkenntnisse zu einer neuen russischen Mittelstreckenrakete ausgetauscht. Bei den Beratungen auf Botschafterebene ging es nach Angaben aus Bündniskreisen unter anderem darum, welche Abwehrmöglichkeiten es gegen die Waffe gibt. Im Gespräch sind demnach insbesondere US-Raketenabwehrsysteme vom Typ Patriot und THAAD. Über Letzteres verfügt die Ukraine bisher nicht. In einer offiziellen Erklärung heißt es: Der Einsatz der neuen Waffe werde weder den Verlauf des Konflikts ändern noch NATO-Verbündete davon abhalten, die Ukraine weiter zu unterstützen.
Die russischen Streitkräfte hatten die experimentelle Mittelstreckenrakete mit dem Namen „Oreschnik“ am Donnerstag erstmals bei einem Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro verwendet. Russland behauptet, dass sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden kann. Experten bezweifeln zumindest den zweiten Punkt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Rakete theoretisch auch mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden könnte.
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