Wie in der gesamten westlichen Welt wird auch in Kärnten die Bevölkerung immer älter. Um auch in den letzten Jahren nicht ein Altenheim gehen zu müssen, sind viele Menschen auf mobile Pflegedienste angewiesen.
Knapp eine Million Einsatzstunden pro Jahr – das leisten die Pfleger der 18 Anbieter, die in Kärnten vom Land mobile Pflege- und Betreuungsdienste erbringen. Zwei Drittel der Leistungen entfallen auf die zwei größten Anbieter, die in allen Kärntner Bezirken tätig sind. In der Branche herrscht, wie eigentlich überall, ein großer Fachkräftemangel.
Das stellt das System vor eine schwierige Aufgabe, da in den nächsten Jahren deutlich mehr Leistung benötigt wird. Laut des Kärntners Bedarfs- und Entwicklungsplans werden bis 2030 1,24 Millionen Einsatzstunden notwendig sein – ein Plus von fast 25 Prozent. „Dieses Ziel ist kaum zu erreichen, da die meisten Anbieter voll ausgelastet sind“, warnt Günter Bauer, Direktor des Kärntner Landesrechnungshofs, eindringlich. „Darüber hinaus gibt es einen Mangel an Pflege- und Betreuungspersonal!“
Das Land sollte die Versorgungssicherheit im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den damit verbundenen steigenden Pflegebedarf sicherstellen.
Günter Bauer, LRH-Direktor
Schon jetzt steuert das Land 46,9 Millionen Euro zur mobilen Pflege bei – die restlichen Kosten teilen sich die Gemeinden und die Pflegebedürftigen über deren Selbstbehalt auf. Auf den stationären Pflegebereich entfallen für Kärnten noch immer rund 69 Prozent der Ausgaben – dieser soll laut Bauer dringend entlastet werden. „Es sollten ausreichend Kapazitäten im Bereich der mobilen Dienste geschaffen werden“, sagt Günter Bauer. „Um eine Kapazitätsausweitung zu erreichen, sollte das Land konkrete Maßnahmen unter Einbeziehung sämtlicher Pflegeformen definieren.“
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