Das ist ein bitterer Sieg für Israel. Die Hisbollah ist zwar schwer angeschlagen, doch von einer Vernichtung, wie sie Netanyahu propagiert hat, kann keine Rede sein. Es wird nur jener Zustand hergestellt, wie er nach dem Libanonkrieg von 2006 zwar vereinbart, aber von der Hisbollah nicht eingehalten worden war. Das soll jetzt anders werden? Es gilt das Prinzip Hoffnung.
Die Raketenlager der Hisbollah sind noch nicht leer geschossen, aber es wird keinen Nachschub mehr geben. Der große Verlierer auf der Landkarte ist das Regime im Iran. Die Abrechnung mit seiner Atompolitik steht noch aus.
Einmal mehr steht Israel vor der harschen Realität, dass es keinen seiner Feinde vernichten, sondern diese nur in Schach halten kann – auf mehr oder weniger lange Zeit. Zur Unmöglichkeit einer breiten Friedenslösung tragen auch die Fehler der israelischen Politik bei. Der Standpunkt „Die Palästinenser sollen endlich eine Ruh geben“ ist zu wenig.
Im Gazastreifen ist die Lage derart verfahren und in völlige Anarchie abgeglitten, dass Israel froh wäre, wenn es dort wenigstens noch einen Ansprechpartner hätte. Das Sieges-Dilemma wird wohl in eine Dauerbesetzung münden, die Israel 2005 durch den Abzug hatte beenden wollen. Die Antwort war damals der Putsch der Hamas.
Israel hat somit in dem Dreifrontenkrieg 2024 mit viel Blut und Zerstörungskraft wieder nur ein neues Stück Zeit gewonnen. Es gilt, die Pause für Verständigung zu nützen.
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