Edel-Hommage in Serie

BMW R 12 S: Das Vorbild ist eine Legende

Motor
28.11.2024 17:00

Die BMW R 90 S war einst ein Star im Motorradquartett, mit 67 PS und 200 km/h Höchstgeschwindigkeit – ihr zu Ehren legen die Münchner nun die BMW R 12 S auf.

(Bild: kmm)

Damals, 1973, wollte BMW den stärkeren Motorrädern der Konkurrenz (z. B. Norton Commando, Moto Guzzi V7 Sport, Laverda 1000, Kawasaki Z1, Honda CB 750 Four, Harley-Davidson 1000) Paroli bieten und schufen eines der zu der Zeit schnellsten Serienmotorräder der Welt.

Die R 90 S war überhaupt das erste mit einer nach aerodynamischen Gesichtspunkten gestalteten Lenkerverkleidung. Zusätzliche Begehrlichkeit erzeugte der Klassensieg bei der Production TT auf der Isle of Man 1976. Im selben Jahr gewann zudem Steve McLaughlin die prestigeträchtigen 200 Meilen von Daytona und sein Teamkollege Reg Pridmore wurde erster AMA-Superbike-Champion der Geschichte. Auch deshalb zählt eine R 90 S heute wie damals zu den besonders begehrten BMW-Motorrädern.

Nun soll die BMW R 12 S die alten Zeiten wiederaufleben lassen, mit lenkerfester Cockpit-Verkleidung mit getöntem Windschild, mit Kontrastnähten an der Sitzbank sowie der Lackierung in Lavaorange metallic als Reminiszenz an das Daytona Orange der R 90 S von 1975. Nur den Farbverlauf an der Verkleidung sucht man vergebens.

(Bild: BMW)
(Bild: BMW)
(Bild: BMW)
(Bild: BMW)
(Bild: BMW)
(Bild: BMW)

Jetzt in einer anderen Leistungsklasse
Wie damals hat die S auch heute einen Kardanantrieb mit Zweizylinder-Boxer, aber einen Nach-Nach-…-fahren mit 1170 statt 998 ccm. Der liefert 109 statt 67 PS und 105 statt 76 Nm. Beim Gewicht ist nicht viel um: Mit 220 kg fahrfertig ist die Neue nur 5 kg schwerer als das Vorbild. Beim Beschleunigen auf 100 km/h nimmt sie dem Klassiker mit 3,6 Sekunden deren 1,2 ab. Gebremst wird in beiden Fällen vorn mit Doppelscheibenbremsen (aber in unterschiedlicher Dimension und Ausführung), hinten heute mit einer Scheibe, damals mit einer Trommel. Geschaltet wird heute per Sechs- statt Fünfgangetriebe.

Dass der Spaß nicht billig wird, ist klar – mindestens 25.990 Euro wird man anlegen müssen, wenn man die schöne Hommage im Frühjahr vom Händler holen will. Aber die Serienausstattung ist auch beachtlich: Frästeile, spezielle Classic-Drahtspeichenräder, Lenkerendenspiegel, Schaltassistent Pro, Heizgriffe oder Tempomat.

Optional erhältlich sind ein kurzer Heckabschluss sowie ein schwarzer, an der Schwinge befestigter Kennzeichenträger. Außerdem Reifendruckkontrolle, Alarmanlage, eCall, Connected Ride Control sowie ein Digital Display mit Micro-TFT-Display als Alternative zu den klassischen Rundinstrumenten. Dann holt man den Klassiker vollends in die Neuzeit.

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(Bild: KMM)



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