Übelkeit oder einen Druck in der Bauchgegend haben die meisten von uns immer wiedermal.Wenn die Beschwerden länger bestehen, sollten die Ursachen abgeklärt werden. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Betroffene parat.
Eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) geht in der Regel mit Übelkeit und Schmerzen in der oberen Bauchgegend einher. Die Ursachen sind unterschiedlich und reichen von einer Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori (H. pylori) bis zu psychischen Faktoren. Wenn Sie wegen länger andauernden Magenbeschwerden zum Hausarzt kommen, wird Sie dieser gezielt nach möglichen Ursachen befragen.
So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Bei dieser Befragung wird Ihr Hausarzt Sie zu häufigen Schmerzmitteleinnahmen wie Acetylsalicylsäure, Naproxen oder Diclofenac, übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum sowie seelische Belastungssituationen befragen. In etwa 60 Prozent der Fälle steckt aber Helicobacter pylori hinter den Beschwerden. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich dieser Keim durch eine vierzehntägige Behandlung mit zwei verschiedenen Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer (PPI) zur Säurehemmung zuverlässig entfernen. Diese muss jedoch konsequent, wie vom Arzt verordnet, durchgeführt werden.
Die Behandlung konzentriert sich auf die Beseitigung der Ursachen: Dazu gehört das Absetzen von Schmerzmitteln, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie die Behandlung einer möglichen H. pylori-Infektion. Eine angepasste Ernährung und der Einsatz von Entspannungstechniken können ebenfalls hilfreich sein. Zur Linderung der Symptome werden oft Medikamente eingesetzt, die die Magensäure hemmen, wie Protonenpumpen-Hemmer, Antazida oder H2-Antihistaminika.
Typische Symptome umfassen Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, ein Völlegefühl, häufiges Aufstoßen sowie ein schnelles Sättigungsgefühl. Die Beschwerden können sowohl bei leerem als auch bei vollem Magen auftreten. Besonders alarmierend sind anhaltende oder starke Bauchschmerzen, das Erbrechen von Blut – oft als „Kaffeesatz-Erbrochenes“ beschrieben – sowie schwarzer Stuhl. In solchen Fällen sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Am Wochenende und/oder in der Nacht steht Ihnen bei gesundheitlichen Fragen auch das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung. Auch ist Ihre Apotheke, neben Ihrem Arzt, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Hier können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt besprechen.
Warum eine Endoskopie helfen kann
Ob tatsächlich H. pylori hinter den Beschwerden steckt, kann zum Beispiel über eine Stuhlprobe oder einen Atemtest bestimmt werden. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen kann das manchmal eine Alternative zur Magenspiegelung (Gastroskopie) sein. Bei der Spiegelung wird ein bewegliches Instrument (Endoskop) über den Mund und die Speiseröhre bis in den Magen geschoben. Das ist an sich nicht schmerzhaft, kann aber unangenehm sein und wird deshalb unter einer leichten Sedierung (Betäubung) durchgeführt. Die Gastroskopie hat den Vorteil, dass dabei die Schleimhaut des Magens (und auch der Speiseröhre) nach Auffälligkeiten untersucht werden kann. Über kleine Gewebsentnahmen (Biopsien) kann im Labor unter anderem das Vorhandensein von H.pylori bestimmt werden
Endoskopische Untersuchungen von Magen (Gastroskopie), Dickdarm (Koloskopie) und Gallenwegen werden auch in spezialisierten gastroenterologischen oder chirurgischen Spitalsambulanzen durchgeführt. Gastroskopien und Koloskopien können in der Regel ambulant erfolgen, bedenken Sie allerdings, dass Sie aufgrund der Sedierung am Tag der Untersuchung nicht mehr mit dem Auto fahren dürfen.
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