Krone-Journalist Mark Perry, der selbst bei der COP-29 in Baku gewesen ist, kritisiert im krone.tv-Interview die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Baku heftig: „Auch ich bin enttäuscht. Das war ein einziger Scherbenhaufen. Wir sind 30 Stunden in die Verlängerung gegangen und die fossile Lobby hat das alles dominiert.“
Perry weiter: „Aber weil es auch um die jährlich 300 Milliarden Doller vom reichen Norden für Klimaschutzmaßnahmen im globalen Süden geht: Ich war schon oft in diesen Ländern. Elfenbeinküste, Äthiopien, Südafrika, um nur einige zu nennen. Und die sollten dort endlich auch einmal ihre Hausaufgaben machen und nicht hemmungslos zulassen, wie Regenwälder abgeholzt werden. Also so einfach ist es nicht.“
Fossile Mächte haben sich durchgesetzt
Mangelnde Klimaschutzmaßnahmen gäbe es aber nicht primär deswegen, weil in den südlichen Ländern zu wenig Geld zur Verfügung stünde. Viele Länder des Globalen Südens müssten vielmehr deutlich aktiver bei Klimaschutzmaßnahmen mittun und das Problem an der Wurzel packen. Perry: „Es haben dich die fossilen Mächte definitiv durchgesetzt. Das war schon voriges Jahr in Dubai so. Und jetzt die Konferenz in Aserbeidschan, das ist ja auch nicht gerade ein Zentrum der Bioenergie oder der Biomasse. Sondern die sitzen in Wahrheit auf einer riesigen Gasblase.“
Perry hatte vor Ort jedenfalls den Eindruck, „dass es null Fortschritt gegeben hat.“ Derzeit stünde China an der weltweiten Spitze der erneuerbaren Energieproduktion. Er hoffe auch weiterhin auf eine führende Rolle Chinas in der Klimapolitik. Die USA würde hingegen gerade das Rad wieder zurückdrehen. In Österreich wiederum wäre der Ausbau der Photovoltaik mittlerweile bereits weit fortgeschritten. Perry: „Aber in Wahrheit liegt eine aktive Klimapolitik an jedem Einzelnen von uns.“
Das ganze Interview sehen Sie oben im Video!
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