Fadi Merza tritt ab

Eine Legende bittet zum allerletzten Tanz

Sport-Mix
28.11.2024 14:44

Er war sechsmal Thaibox-Weltmeister, tanzte bei den Dancing Stars, baute eine Kampfsport-Akademie auf. Nun macht Fadi Merza mit 46 Jahren Schluss. Bei der Bounce Fight Night lässt er zum letzten Mal die Fäuste sprechen. Mit der „Krone“ sprach er über seine Anfänge, mentale Probleme und seinen Sohn.

„Sehr viele Erinnerungen kommen hoch“, wird Fadi Merza im Gespräch mit der „Krone“ beinahe wehmütig. Am Samstag steigt der mittlerweile 46-Jährige bei der Bounce Fight Night im Hotel InterContinental (ab 21.10 Uhr live auf ORF Sport +) zum letzten Mal in den Ring.

„Ich erinnere mich noch gut: 1998 habe ich meine Schlosserlehre hingeschmissen, bin mit dem Zug nach Amsterdam gefahren und habe dort ein paar Monate in einer Jugendherberge im Rotlichtviertel in einem Raum mit 30 anderen geschlafen. Ich hatte kein Geld, habe jeden Tag trainiert, wollte unbedingt kämpfen und hatte dort dann meinen ersten Profikampf als Thaiboxer.“

Fadi Merza ist mit 46 Jahren top in Form. (Bild: Merza)
Fadi Merza ist mit 46 Jahren top in Form.

Danach ging es steil bergauf. Sechsmal kürte sich Merza zum Weltmeister, bis er 2014 seine Thaibox-Karriere beendete. Seine Frau Ines war beim damals letzten Antreten gerade schwanger. Sohn Michel ist nun neun Jahre alt und darf am Samstag beim zweiten und letzten Kampf seines Vaters als klassischer Boxer erstmals live direkt am Ring dabei sein. Dafür gab es extra eine „Sondergenehmigung“ von Mama Ines.

„Michel ist meine Motivationsquelle“, funkeln Fadis Augen, wenn er auf seinen Sohn zu sprechen kommt. „Immer wieder fragt er mich, warum ich eigentlich aufhöre. Es fällt mir selbst schwer zu sagen, dass es vorbei ist. Körperlich bin ich wirklich in Top-Form.“

Fadi mit Coach und Freund Isaak Kosashvili (li.). (Bild: Merza)
Fadi mit Coach und Freund Isaak Kosashvili (li.).

Mental hingegen waren die letzten Wochen nicht einfach. „Erst kam die Nachricht vom Tod von Daniel Nader. Dann hatten wir auch noch einen Todesfall in der Familie. Ablenkung fand Fadi im Training mit Coach und Freund Isaak Kosashvili: „Es war eine perfekte, aber auch brutal harte Trainingszeit“, gab’s beim Sparring mit dem ukrainischen Olympia-Bronzenen Gleb Bakshi ein blaues Auge, aber auch Tipps vom fünfmaligen Weltmeister Felix Sturm.

Eine andere Legende des Boxens könnte Fadi auch noch inspirieren: „Mike Tyson hat es mit 58 Jahren auch noch einmal wissen wollen . . . “

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