In den Reihen der Freiheitlichen, die in unseren Tagen einen Wahlsieg nach dem anderen verbuchen, gibt es seit ihren Anfängen in den Fünfziger-Jahren ein Motto, was die Zusammenarbeit mit anderen Parteien betrifft: im Zweifelsfall lieber mit den Roten als mit den Schwarzen.
Die Christlich-Konservativen, denen man ideologisch zwar wesentlich näher stehe – Heimat, Familie, Leistung etc. – seien unsichere Kantonisten, die die Freiheitlichen stets „legen“ würden. Die „Sozis“ hingegen wären zwar ideologische Gegner, hätten aber dafür Handschlag-Qualität. Das beste Beispiel dafür war wohl die Zusammenarbeit der FPÖ unter Friedrich Peter mit der Kreisky-SPÖ.
EINERSEITS ist es allerdings eine Tatsache, dass die FPÖ in der Zweiten Republik nur einmal mit der SPÖ in einer Regierungskoalition war, hingegen dreimal mit der ÖVP.
ANDERERSEITS ist das für die Blauen stets schlecht ausgegangen, zumeist wohl auch aus eigener Schuld. Und dann gibt es da ja seit nahezu 30 Jahren die sogenannte „Vranitzky-Doktrin“, wonach eine Koalition zwischen Sozialdemokratie und Freiheitlichen auf Bundesebene ausgeschlossen sein müsse.
Auf Landesebene wurde diese allerdings schon im Burgenland durch die Doskozil-SPÖ unterlaufen. Und in der Steiermark schaut es nun ganz so aus, als würden die Roten einen blauen Landeshauptmann stützen. Und ein guter Teil der einstigen roten Wähler unterstützt die Freiheitlichen ohnedies schon seit Jahren.
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