Rückkehr ist geplant

Ulbing: „Ich habe immer sehr viel Druck verspürt!“

Kärnten
28.11.2024 13:59

Vier Kärntner Snowboarder starten am Wochenende in Peking in die neue Saison. Sabine Payer hat im Reich der Mitte noch eine Rechnung offen, Martina Ankele geht in ihre erste volle Weltcup-Saison. Nicht mit dabei ist Daniela Ulbing. Die Olympia-Silberne von Peking 2022 legt eine Pause ein. Eine Rückkehr ist jedoch fest eingeplant, wie sie der „Krone“ verrät. . .

Weltmeisterin mit 19 Jahren, seitdem im Weltcup fünf Siege im Einzel, insgesamt 13 Podestplätze. Als Krönung gab’s für die Drobollacherin Daniela Ulbing bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 Silber im Parallel-Riesenslalom. Heuer nimmt sie sich überraschend eine Pause vom Snowboard-Zirkus. Die „Krone“ bat die 26-Jährige vorm Start zum Interview.

In Peking jubelte Ulbing über Olympia-Silber. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
In Peking jubelte Ulbing über Olympia-Silber.

Daniela, deine Kollegen legen am Samstag in China los – da, wo du vor zwei Jahren Olympia-Silber geholt hast. Ist etwas Wehmut dabei?
Gar nicht, es fühlt sich einfach nur richtig an, dass ich mich für die Pause entschieden habe. Ich erhole mich heuer, damit ich dann wieder Lust auf das Reisen und die Rennen habe. Ich freue mich auch darauf, den anderen zusehen zu können.

Im ÖSV-Team gehst du mit deinem Speed als Trainingspartnerin sicher ab.
Mit „Bine“ (Anm. Sabine Payer) bin ich ständig in Kontakt, auch mit Claudia Riegler hab ich viel über meine Entscheidung geredet – ich spüre schon, dass sie mich voll unterstützen.

Claudia Riegler (re.) unterstützt Ulbing. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Claudia Riegler (re.) unterstützt Ulbing.

Du hast mit 19 Jahren WM-Gold gewonnen, dem Sport seitdem alles untergeordnet – war die Luft draußen?
Klar hab ich viele entspanntere Phasen im Leben einfach übersprungen – mit 17 war ich ja schon im Weltcup. Ich habe immer sehr viel Druck verspürt – das hat mich auch oft gepusht. Aber jetzt brauche ich einfach weniger von diesem Druck, um den Spaß am Snowboarden wieder zu finden.

Mit Freund Felix (re.) schuftet sie aktuell in der Kraftkammer. (Bild: zVg)
Mit Freund Felix (re.) schuftet sie aktuell in der Kraftkammer.

Wie lange vor der Saison stand die Entscheidung fest?
Ein wichtiger Moment war, als ich im Sommer Felix (Anm. Oschmautz) bei den Olympischen Spielen in Paris angefeuert habe. Mir hat es echt getaugt, ihm da zuzusehen. Aber selbst hatte ich gar nicht so das Verlangen, auch wieder in dieser Position zu sein. Die Motivation für Olympia muss bei mir erst wieder kommen.

Bei den Spielen in Italien 2026 willst du aber wieder dabei sein – was tust du, um in Form zu bleiben?
Ich bin regelmäßig mit Felix in der Kraftkammer. Zu Weihnachten gehe ich mit Sigi Grabner, von dem ich ja das Board fahre, auf die Piste. In Bad Gastein stoße ich Anfang 2025 zum ÖSV-Training dazu, um wieder einen Vergleich zu haben – sie nehmen mich immer mit offenen Armen auf.

Wofür nützt du jetzt die ganze freie Zeit?
Ich mache in Wien den Master in „Applied Economics“, gehe wieder Tennis spielen und habe mehr Zeit für Familie und Freunde.

Vier Kärntner beim Auftakt dabei
Boarder carven im Schatten der chinesischen Mauer

Snowboard-Action im Reich der Mitte! Der gesamte Tross der Parallelboarder ist bereits vorige Woche nach China aufgebrochen. Dort beginnt am Samstag der Weltcup – völliges Neuland für die Athleten, die es seit über zehn Jahren gewohnt waren, Mitte Dezember in Carezza in die Saison zu starten. „Uns kommt das aber sogar gelegen“, meint der St. Urbaner Alex Payer. „Denn so sparen wir uns das übliche letzte Trainingslager in Schweden – wir sind extra früher angereist, um hier in Thaiwoo schon eine Woche zu trainieren.“ Was für die ÖSV-Asse freilich ein Vorteil ist. Denn die Schneeverhältnisse sind völlig anders als daheim. Dazu haben die Coaches Peter Kotnik und Jure Hafner vier Jahre lang das chinesische Team trainiert – und daher noch beste Kontakte zum Verband.

Sabine und Alex Payer starten in China in die neue Saison. (Bild: zVg)
Sabine und Alex Payer starten in China in die neue Saison.

„Kulturschock ist groß!“
„Wir haben direkt an der chinesischen Mauer trainiert, waren sogar darauf spazieren. Der Kulturschock ist groß, das Essen schlecht. Aber sportlich läuft’s gut“, erzählt Alex Payer, der heuer zum ersten Mal als Ehemann in die Saison startet – im Sommer gab er seiner Sabine das „Ja“-Wort.

Sabine Payer geht in ihre 15. Weltcup-Saison. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Sabine Payer geht in ihre 15. Weltcup-Saison.

Keine guten Erinnerungen an Peking
Die 32-Jährige geht also nicht mehr als Sabine Schöffmann, sondern als Sabine Payer in ihre 15. Weltcup-Saison. „Ich weiß noch nicht so recht, wo ich stehe – daher freue ich mich schon aufs erste Rennen“, sagt „Bine“, die im Vorjahr siebenmal aufs Podium fuhr, den Heimsieg auf der Simonhöhe bejubelte. An ihren letzten China-Aufenthalt hat sie keine guten Erinnerungen: Bei Olympia 2022 in Peking musste sie wenige Tage vorm ersten Rennen wegen Covid in Quarantäne, durfte nicht einmal mit dem restlichen Team heimfliegen.

Martina Ankele ist erstmals fix im Weltcup dabei. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Martina Ankele ist erstmals fix im Weltcup dabei.

Während sich Daniela Ulbing eine Pause nimmt ist die Villacherin Martina Ankele erstmals fix für die gesamte Weltcup-Saison im Kader. „Das ist alles sehr aufregend, die letzten Trainingswochen in Österreich waren gut. Ein Top-16-Finale ist mein oberstes Ziel für die Saison“, so die 22-Jährige.

Fabian Obmann ging im Sommer auf Streife. (Bild: zVg)
Fabian Obmann ging im Sommer auf Streife.

Das Kärntner Quartett komplettiert Fabian Obmann. Der Gesamtweltcupsieger von 2022/23 hat viel vor. „Letzte Saison war ich ja sogar öfter am Podest, als damals, wo ich die Kugel gewonnen habe. Die WM im Engadin ist das große Ziel“, sagt der 28-jährige Polizeisportler, der im Sommer erstmals auch auf Streife ging. „Es war richtig cool, ich hab Einblicke in alle Aufgaben bekommen – von Verkehr bis hin zu kleineren Drogendelikten.“

Auftakt am Samstag
Los geht es am Samstag in Mylin mit dem Parallel-Riesenslalom, am Sonntag folgt der Slalom. Nächste Woche übersiedeln die Asse für zwei weitere Bewerbe nach Yanqing.

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