Beginnt der Ski-Weltcup in Zukunft in Argentinien? Diese Option wird derzeit von den Verantwortlichen geprüft, da sich die meisten Teams ohnehin zur Saisonvorbereitung in Südamerika aufhalten.
Die Diskussionen um den Weltcup-Kalender und seine Auswirkungen auf den Klimaschutz reißen nicht ab. Die FIS denkt nun offenbar darüber nach, die Skisaison künftig in Argentinien beginnen zu lassen. Vor allem die argentinische Skiregion Ushuaia, in der viele Teams im Spätsommer trainieren, könnte Austragungsort für den Saisonauftakt werden. „Das ist natürlich ein Thema und man muss es sehr gut anschauen. Es hat Potenzial“, wird Swiss-Ski-Co-CEO Diego Züger in der Schweizer Tageszeitung „Blick“ zitiert. „Wenn man Synergien nutzen und neue Märkte entwickeln und nutzen kann, sollte man dies prüfen“, ergänzt er.
Fellers Reisestrapazen
Die Reisestrapazen sind den Ski-Stars ein Dorn im Auge. ÖSV-Ass Manuel Feller zum Beispiel reist für den Riesenslalom in Beaver Creek (USA) über 17.000 Kilometer, um kurz darauf für weitere Rennen wieder nach Europa zu fliegen. „Ein großer Aufwand“, sagt Feller. Auch seine letzten Reisen waren nicht ohne: Zwischen den beiden Rennen in Sölden und Gurgl (die Orte liegen 15 Autominuten auseinander) ist er für einen Slalom ins finnische Levi geflogen.
„Super-Öztal-Auftakt“ als Idee
Eine andere Idee, neben einem Ski-Auftakt in Argentinien, wäre ein „Super-Ötztal-Auftakt“: Zuerst der Riesenslalom in Sölden und eine Woche später der Slalom in Gurgl. „Das ist eine Option. Für mich ist jedenfalls klar, dass das Opening bei uns weiter gestärkt werden muss“, sagt Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, dem „Blick“.
Die Schweizerin Michelle Gisin kann sich jedenfalls vorstellen, in Argentinien zu starten. „Die Reise nach Argentinien ist eigentlich verrückt. Aber wenn schon gefühlt fast alle Teams dort sind, könnten Technik-Rennen durchaus Sinn machen. Dann ist es ökologischer, wenn man dies auch gleich ausnützt.“
Und Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann meint: „Wir nennen unser Format Weltcup, und deshalb sollten wir auch in möglichst vielen Erdteilen Weltcuprennen bestreiten. Nur so kann unsere Sportart wachsen.“
Bleibt abzuwarten, wie der Weltverband die Reisestrapazen in Zukunft in den Griff bekommen will.
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