Stefan Pierer ist einer der offensivsten und risikofreudigsten Unternehmer des Landes. Als er 1992 bei KTM einstieg, war das Unternehmen pleite. Pierer, kam, sah und siegte: Mit enormem Drive überholte er alle Konkurrenten, jetzt ist er Europas größter Motorrad-Produzent.
Und möglicherweise bald wieder pleite. Wie das? Pierer fuhr mit KTM Vollgas, die Corona-Zeit bescherte dem Motorradmarkt eine goldene Phase, einmal 250 Millionen Gewinn, im nächsten Jahr immerhin rund 100 Millionen. Pierer blieb auf der Überholspur: Er produzierte und produzierte – zugleich aber sackte die Nachfrage dramatisch ab. Das übervolle Lager hat viel Kapital gebunden, ein Jahr nach dem Rekordgewinn folgte der Crash Richtung Insolvenz.
Es ist nicht der erste Fall, wo Pierer ins Straucheln kam: Vor einiger Zeit beschaffte er sich die Mehrheit bei dem deutschen Zulieferer Leoni. Er schoss 150 Millionen Euro ein und bekam alle Aktien. Pierer machte einen Schuldenschnitt, Kleinaktionäre gingen leer aus. Die Firma verkaufte er an Chinesen.
In Österreich beteiligte er sich kürzlich am Feuerwehr-Ausrüster Rosenbauer (zusammen mit Mateschitz jun.). Um KTM, so beteuert er, werde er kämpfen, weil das sein Lebenswerk sei. Das ist ihm zu glauben, aber die Zeche wird nicht nur er begleichen: Da dürfen die Insolvenz-Fonds bei den Löhnen ebenso einspringen wie bei anderen Schulden. Hart, härter, KTM, Marke Pierer: Die Schulden sind für alle da ...
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