Schock in Berlin
Palliativarzt soll acht Patienten getötet haben
Ein Berliner Palliativmediziner steht unter Verdacht, mindestens acht Patienten durch die Verabreichung tödlicher Medikamenten-Cocktails getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht „Mordlust“ als Motiv.
Der Mann soll dabei sogar deutlich mehr Menschen auf dem Gewissen haben als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht nach weiteren Ermittlungen derzeit von mindestens acht Opfern aus und ermittelt wegen Mordes, wie ein Sprecher mitteilte.
Zuvor waren Unterlagen von weiteren Patienten des Arztes ausgewertet sowie zwei weitere Leichen ausgegraben und von der Gerichtsmedizin untersucht worden.
„Gemisch verschiedener Medikamente“
Danach geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der 40-Jährige auch für den Tod von zwei Frauen im Alter von 70 und 61 Jahren sowie zwei 70 und 83 Jahre alten Männern verantwortlich ist. Er soll den Betroffenen jeweils ein „Gemisch verschiedener Medikamente“ verabreicht haben. Der Mediziner sitzt seit Anfang August in Untersuchungshaft.
Ursprünglich stand er im Verdacht, vier Patientinnen im Alter zwischen 72 und 94 Jahren in deren Wohnungen getötet haben. Anschließend soll er dort Feuer gelegt haben, um die Taten zu vertuschen. Die Ermittlungen erfolgten zunächst wegen Totschlags und Brandstiftung.
Motiv: „Mordlust“
Inzwischen geht die Staatsanwaltschaft jedoch von Mord aus. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll der Beschuldigte kein anderes Motiv als das der Tötung der Opfer gehabt haben, wie Sprecher Büchner mitteilte.
Damit sei das Mordmerkmal der „Mordlust“ erfüllt. Der Haftbefehl gegen den Mediziner ist laut Staatsanwaltschaft von einem Ermittlungsrichter entsprechend erweitert worden. Der 40-Jährige hat sich laut Büchner bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
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