Der Rubel hat seine Talfahrt vorerst gestoppt. Nachdem die russische Landeswährung in den vergangenen Tagen enorm an Wert verloren hatte und sich auf dem niedrigsten Niveau seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 befand, musste die Zentralbank in Moskau intervenieren.
Als Notfallmaßnahme wurde beschlossen, bis zum Jahresende keine Devisen mehr auf dem Inlandsmarkt zu kaufen. Das stützte den Rubel, der allein am Mittwoch noch um mehr als sieben Prozent abgewertet hatte. „Der Grund für die Trendwende ist die Entscheidung der Notenbank, im Rahmen der Haushaltspolitik keine Fremdwährungsankäufe mehr zu tätigen“, erklärten Analysten des Brokerhauses BCS. Sie rechnen aber nun mit stark schwankenden Kursen.
Unmittelbar nach der Intervention wertete der Rubel zum US-Dollar um 2,6 Prozent auf 110,20 auf. Der Moskauer Börse (MOEX) zufolge konnte der Rubel auch im Vergleich zum chinesischen Yuan leichte Kursgewinne auf 14,60 verbuchen.
Enorme Schwierigkeiten beim Zahlungsverkehr
Der starke Rückgang der vergangenen Tage war für Ökonomen überraschend gewesen. Sie hatten Anfang November in einer Reuters-Umfrage erwartet, dass die russische Währung die 100er-Marke zum Dollar verteidigen würde. Doch neue US-Sanktionen lösten Panikkäufe auf den Devisenmärkten aus. Die meisten russischen Großbanken – darunter jetzt auch die Gazprombank – sind mittlerweile von US-Sanktionen betroffen und können daher keine Banktransaktionen in Dollar ausführen. Bis 20. Dezember gibt es eine Abwicklungsfrist für Transaktionen mit der Gazprombank. Bis dahin müssen Russlands verbleibende Energiekunden im Westen eine andere Zahlungslösung finden.
Viele der sanktionierten Banken kaufen US-Dollar und Euro im Ausland und importieren das Bargeld per Flugzeug aus Ländern, die keine Handelsbeschränkungen mit Russland verhängt haben.
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