Schönste Wanderrouten

Durch Wald und wilde Tobel nach Bludenz

Vorarlberg
29.11.2024 12:15

Vor Kurzem wurde der geschichtsträchtige Armatin-Höhenweg neu belebt. Ein interessanter Pfad für geübte Wanderer, der durch steiles Gelände zwischen Muttersberg und Bludenz führt.

Der Muttersberg in Bludenz war bereits des Öfteren Startpunkt für Wandertipps. Mit der Seilbahn, die bis Jänner nur an den Wochenenden (Freitag bis Sonntag) in Betrieb ist, gelangt man gemütlich bis auf über 1400 Meter Höhe. Von der Bergstation aus hat man die Möglichkeit für Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade – von entspannten Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren. Vor Kurzem wurde der neu belebte Armatin-Höhenweg eröffnet. Der Pfad, der etwas für trittsichere Wanderer ist, hat eine lange Geschichte und wurde ursprünglich als Wildbach-Arbeitersteig angelegt, um die wilden Tobel oberhalb von Bludenz zu sichern. Und von diesen gibt es einige: Das Muttersberg- und das Mittwaldtobel, deren Einzugsgebiete die Wände und Schutthalden der Elserspitzen und des Breithorns umfassen, sind besonders von Geschiebe betroffen. 

Tipps & Infos

Typ: durchaus anspruchsvoller Höhenweg
Dauer: rund 2,5 Stunden
Ausgangspunkt: Bergstation Muttersbergbahn Anforderung: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, sportliche Grundkondition
Ausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle, Wanderstöcke, dem Wetter angepasste Kleidung, Tagesrucksack mit Getränk
Anmerkung: der Armatin-Höhenweg sollte nur bei trockener Witterung begangen werden Einkehrmöglichkeiten: Alpengasthof Muttersberg (zu Betriebszeiten der Bahn geöffnet, Küche von 11 bis 15 Uhr), weitere Möglichkeiten in Bludenz
Betriebszeiten Muttersbergbahn: Fr bis So von 9 bis 16 Uhr (bis 05. Jänner 2025)
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 501, zum Beispiel ab Bludenz Bahnhof bis Oberdaneu/Seilbahn

Verheerende Mure im Jahre 1918
Das Rost- und das Mittwaldtobel vereinigen sich unterhalb der Elserspitzen zum bekannten Galgentobel. Auf dessen ausgedehntem Schuttkegel liegen heute der westliche Teil der Stadt Bludenz und der östliche Teil von Nüziders. Seinen ominösen Namen verdankt das Tobel einer mittelalterlichen Richtstätte, die sich oberhalb der Brücke an der Alten Landstraße befand. Im Dezember 1918 drang eine Mure aus dem Galgentobel bis an die Brücke der Bahnstrecke Bludenz-Lindau heran. Aus diesem Anlass begann man ein Jahr später mit Schutzbauten. Im Bereich des Muttersbergtobels wurde damals eine der ersten Bogensperren errichtet, was für die Zeit und die Begebenheiten vor Ort eine bemerkenswerte Leistung war. Der Armatin-Höhenweg führt direkt durch dieses Gebiet, weshalb er nur bei günstiger Witterung begangen werden sollte. Bei Schneelage können sich unter Einfluss von Föhnwind oder Tauwetter beispielsweise Schneebretter von den Hängen lösen, bei Regenwetter besteht die Gefahr auszurutschen – dies sollte man bei der Planung der Wanderung auf jeden Fall bedenken.

Der Armatin-Höhenweg erstreckt sich über 2,5 Kilometer und führt über Wiesen, durch Wälder sowie Tobel und wird als mittelschwer bis anspruchsvoll eingestuft. Wer von der Bergstation der Muttersbergbahn startet, der folgt dem Waldweg bis zum Weiher und von dort ein Stück weit der Forststraße in Richtung Tiefenseesattel. Nach rund 1,5 Kilometern zweigt man rechts auf einen Wanderweg Richtung Armatin ab. Der schmale Pfad verläuft weiter durch den Wald und vorbei am Armatin- sowie am Muttersbergtobel, wobei das Gelände zusehends schwieriger wird. Kurz nach dem Muttersbergtobel teilt sich der Pfad in den oberen und den gewöhnlichen Armatin-Höhenweg. Hier links halten und die Wanderung auf dem Oberen-Armatin-Höhenweg fortsetzen.

Die Waldkiefer. (Bild: Bergauer Rubina)
Die Waldkiefer.

Waldkiefer

Die Waldkiefer, auch Gewöhnliche Kiefer oder Föhre genannt, ist ein immergrüner Nadelbaum, dessen Hauptverbreitungsgebiet sich von Europa bis Sibirien erstreckt. Sie gehört zu den anpassungsfähigsten Baumarten und gedeiht sowohl auf nährstoffarmen Sandböden als auch in Höhenlagen bis zu 2000 Metern. Die Borke ist in der Jugend glatt und graugelb, mit den Jahren färbt sie sich zunehmend rötlich-braun und wird schuppig. Charakteristisch sind zudem die bläulich-grünen Nadeln, an denen der Baum leicht zu erkennen ist. Bei der Waldkiefer handelt es sich um eine schnellwüchsige Art, die über 40 Meter hoch und bis zu 600 Jahre alt werden kann. In ihrer Wuchsform ist die Föhre sehr variabel. Je nach Standort kommen schmale kegelförmige oder breite, schirmförmige Kronen vor. Mit zehn bis 15 Jahren wird der Baum blühfähig. Bei manchen Menschen löst dies Heuschnupfen aus. Die Samen der Waldkiefer reifen im Herbst des zweiten Jahres und werden erst im Frühjahr des dritten Jahres aus den Zapfen entlassen.

Beeindruckende Aussicht auf das Walgau
Die revitalisierte Strecke führt nun weiter nach Grünegg. Dort genießt man die Aussicht Richtung Walgau, Altmann, Säntis und Hoher Kasten. Über zwei weitere kleinere Tobel folgt man der Route, bis diese in die Furklastraße einmündet. Auf dieser geht es weiter talwärts, ehe der Wanderweg rechts abzweigt. Dann auf den Wanderweg wechseln und diesem hinunter bis zum Wasserschloss folgen. Abschließend geht es noch ein kurzes Stück der Straße entlang bis zur Talstation der Muttersbergbahn. Die Tour kann natürlich auch in die entgegengesetzte Richtung begangen werden, wobei der Aufstieg teils recht steil verläuft.

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