Das Bildungsministerium will Gewalt an Schulen mit einer neuen Initiative entgegenwirken. Unter dem Motto „Kamera läuft! Dein Statement gegen Gewalt und Aggression“ sind Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe eins und zwei dazu aufgerufen, ihre Ideen zu einem positiven Schulklima filmisch darzustellen. „Unsere Schulen müssen sichere Orte sein“, sagte Minister Martin Polaschek (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Die Videos, Drehbücher oder Storyboards können die Jugendlichen bis 28. März 2025 auf der Website des Bildungsministeriums einreichen. Die Beiträge sollen zwischen einer und zehn Minuten lang sein und sich mit den Themen Gewaltprävention, Mobbing und respektvollem Schulklima auseinandersetzen.
„Mit dem Wettbewerb bieten wir Schülerinnen und Schülern nicht nur eine Plattform, um kreative Ideen für ein wertschätzendes Miteinander zu formulieren, sondern fördern auch eine bewusste und konstruktive Auseinandersetzung mit Gewaltprävention“, so Polaschek.
Präsentation mit Olympiamedaillengewinner
Das Videoprojekt ist neben den verpflichtenden Kinderschutzkonzepten, die bis zum Ende des laufenden Schuljahres von jeder Schule erstellt werden sollen, der Initiative „Extremismusprävention macht Schule“, Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte im Bereich Deeskalationsmanagement und Cybermobbing sowie der Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbeauftragten der Polizei eine Maßnahme zur Gewaltprävention an Schulen.
Präsentiert wurde das Projekt am Donnerstag von Polaschek gemeinsam mit dem Judoka und Olympiamedaillengewinner Shamil Borchashvili, der seit einiger Zeit Workshops an Schulen unter dem Motto „Become the best version of yourself“ abhält und bei der Initiative als Jury-Mitglied fungiert.
Polaschek: „Große Herausforderung“
Auf die Zahl der außerordentlichen Schüler und Schülerinnen angesprochen – also jener, die nicht ausreichend Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen – meinte Polaschek: „Ja, sie ist gestiegen. (..) Deshalb haben wir entsprechend die Förderstunden aufgestockt und allein in Wien 40 Millionen Euro investiert“. Außerdem seien Deutschförderprogramme ausgeweitet worden.
Deutsch-Defizite beschäftigen Stadt Wien
Die Bundeshauptstadt stehe vor einer größeren Herausforderung, weil die Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen weniger verteilt seien, als in den Bundesländern. Von einem Vorschlag der Grünen, die Schulwahl durch sozio-ökonomische Kriterien zu erweitern, hält er nichts. Dieser sah vor, dass Eltern in Zukunft fünf Wunschschulen angeben können.
Die endgültige Zuteilung erfolge zentral nach den Kriterien Wohnortnähe, Geschwister, Erstsprache und Bildungsgrad der Eltern. „Ich glaube, dieser Vorschlag ist in der Form nicht sehr ausgereift“. Man müsse sich überlegen, „was die Konsequenzen sein könnten“, nämlich, dass Eltern die es sich leisten könnten, ihre Kinder in Privatschulen schicken würden, meinte Polaschek.
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