Politikanalyst und Osteuropa-Forscher Alexander Dubowy spricht im krone.tv-Live-Talk über die jüngsten Lieferungen von Langstreckenraketen aus den USA, benötigte Sicherheitsgarantien für die Ukraine und über Einschüchterungstaktiken sowie die „Sprache der Stärke“.
Großbritannien und Frankreich beraten laut Medienberichten offenbar über die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine. Vor allem der französische Präsident Emanuel Macron profiliert sich als stärkster Befürworter eines härteren Kriegskurses. Dubowy sieht in Macrons Vorschlag, NATO-Truppen zu entsenden zwei ausschlaggebende Gründe. Der wesentlichste Grund sei aus der Sicht Macrons, in der Zeit, die ihm noch bleibt, Frankreich innerhalb der EU und innerhalb der NATO als einen handlungsfähigen Akteur zu positionieren, so Dubowy. „Mit derartigen Forderungen versucht Emmanuel Macron, sich als ein sehr zentraler Akteur innerhalb der NATO hinzustellen.“
Politikanalyst und Osteuropa-Forscher Alexander Dubowy im krone.tv-Talk
(Bild: krone.tv)
Putin spricht ausschließlich „Sprache der Stärke“ Der zweite Grund sei, dass Macron einer der wenigen westlichen politischen Akteure sei, der verstehe, wie man mit Wladimir Putin sprreche. „Er hat verstanden, dass Putin ausschließlich die Sprache der Stärke spricht. Schwäche schreckt Wladimir Putin nicht ab. Schwäche macht ihn nicht weniger angriffslustig, sondern ist es eher das Gegenteil der Fall. Wenn man schwach ist, dann wird Putin jedenfalls zubeißen. Das heißt, Emmanuel Macron signalisiert damit auf jeden Fall eine sehr starke Position auf der NATO-Seite.“ Ob es jemals tatsächlich zu dieser Entsendung der NATO Truppen komme, bleibe abzuwarten. „Auf westlicher Seite sind schon sehr viele Versprechen gemacht worden, die leider nicht eingehalten wurden“, so Dubowy.
Dass die USA nach langem Zögern ukrainischen Streitkräften erlaubt, mit weitreichenden Raketen russische Stellungen zu beschießen, sieht Dubowy nicht als weitere Eskalation im Konflikt. „Dieses Vorhaben wurde von US-Präsident Joe Biden lange diskutiert, so dass sich Russland auf das Szenario vorbereiten konnte.“
Im Falle eines Einfrieren des Konflikts, sei es wichtig, dass der Westen der Ukraine Sicherheiten bereitstellt. Dies habe nichts mit Kriegstreiberei zu tun, so Dubowy. „Glaubwürdige militärische Abschreckung verhindert jegliche militärischen Auseinandersetzungen. Das heißt, wer heute auf westlicher Seite eine glaubwürdige militärische Abschreckung gegen Russland verlangt, ist mit Sicherheit kein Kriegstreiber.“
Das ganze Interview mit Alexander Dubowy sehen Sie im Video oben!
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