„Wählen Ziele aus“
Putin droht mit direkten Oreschnik-Angriffen
Als Reaktion auf ukrainische Angriffe mit vom Westen gelieferten Raketen auf russisches Territorium droht Kreml-Chef Wladimir Putin der Führung in Kiew nun mit direkten Angriffen seiner neuen Mittelstreckenrakete.
Natürlich werde Russland auf die anhaltenden Attacken mit den weiterreichenden Raketen reagieren, drohte Putin bei einem Treffen der OVKS, der von Moskau dominierten Sicherheitsallianz mehrere ehemaliger Sowjetstaaten, am Donnerstag in Kasachstan.
Dazu seien auch weitere Angriffe mit der in der vorigen Woche erstmals eingesetzten neuen Hyperschall-Mittelstreckenrakete Oreschnik möglich. „Derzeit wählen das Verteidigungsministerium und der Generalstab Ziele auf ukrainischem Gebiet aus. Dazu könnten militärische Einrichtungen, Rüstungs- und Industrieunternehmen oder Entscheidungszentren in Kiew gehören“, fügte Putin hinzu.
Hier Putins Rede im Original:
Bisher haben russische Angriffe keine Regierungsgebäude in der ukrainischen Hauptstadt getroffen. Kiew ist durch Luftabwehrsysteme stark geschützt. Putin droht allerdings, die neue russische Hyperschallrakete könne nicht abgefangen werden. Er betont zudem, dass Russlands Produktion fortschrittlicher Raketensysteme die der NATO um das Zehnfache übersteige und weiter gesteigert werden solle.
Schlag auf Dnipro „notgedrungene Maßnahme“
Putin nannte dabei den Schlag gegen die ukrainische Industriestadt Dnipro mit Oreschnik eine notgedrungene Maßnahme. „Wir waren gezwungen, die Erprobung unter Kriegsbedingungen durchzuführen, als Antwort auf die Schläge gegen die Gebiete Brjansk und Kursk mit westlichen Waffen, mit Raketen der Typen ATACMS und Storm Shadow“, sagte er. Einmal mehr lobte er dabei das russische Waffensystem als weltweit einmalig. Bei einem gebündelten Einsatz sei die Zerstörungskraft mit der einer Atombombe vergleichbar.
Auch die jüngsten massiven Angriffe mit Drohnen und Raketen anderer Bauart bezeichnete Putin, der selbst im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine befohlen hatte, als Reaktion auf die westlichen Waffenlieferungen. Nach Angaben des Kremlchefs hat Russland allein in den letzten beiden Tagen 100 Raketen und 466 Kampfdrohnen auf die Ukraine abgefeuert.
Russland bereit für Dialog mit USA
Russland ist nach den Worten von Putin bereit für einen Dialog mit den USA. Er glaube, dass der noch amtierende Präsident Joe Biden derzeit versuche, seinem Nachfolger Donald Trump ein schwieriges Verhältnis zu Russland zu vermachen, meinte Putin laut amtlicher Nachrichtenagentur RIA. Trump sei ein erfahrener und intelligenter Politiker, fügt Putin hinzu.
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