Ein zwei Jahre langer Umbau verwandelte den ehemaligen Konvent der Kapuziner in der Linzer Innenstadt in einen spektakulären Komplex für 350 Mitarbeiter. Die Mietkosten für das 8000 Quadratmeter große Areal sind fürstlich.
Mittagspause statt Messe, Manager statt Mönche: Wo früher die Kapuziner ihre Gebete verrichteten, werden bald Steuerberater und Anwältinnen ihre Kugelschreiber schwingen. Denn das 2016 profanierte, also entweihte, Kapuzinerkloster in der Linzer Innenstadt wurde in den vergangenen beiden Jahren zu einem spektakulären Bürokomplex umgebaut. 350 Mitarbeiter der Steuerberatung LeitnerLeitner und der Rechtsanwaltskanzlei LeitnerLaw sollen dort im Frühjahr 2025 einziehen.
Altes und Neues
Beim „Krone“-Lokalaugenschein schleppten die Bauarbeiter gerade die letzten Möbel die insgesamt sechs Stockwerke hoch. „Die alten Dinge hervorheben und um neue ergänzen“, beschreibt einer der Architekten, Klaus Landerl, das Konzept.
Herzstück ist die alte Kapuzinerkirche, die zum Mitarbeiter-Café umgestaltet wurde. Unter der Orgel und neben den erhaltenen Beichtstühlen werden dort künftig Mittagessen aufgetischt. Dabei mussten die Architekten allerhand beachten, etwa die Akustik in einer großen Kirche. Textilelemente an den Wänden sorgen dafür, dass man, so Landerl, jetzt „vernünftig miteinander reden kann“.
8000 Quadratmeter Nutzfläche
Trotz der nun harmonischen Akustik gab es während des Bauprojekts auch Misstöne. Der Elternverein der direkt angrenzenden Michael Reitter Schule kritisierte die Rückkühlungsanlage auf der Klosterbaustelle: Der Lärm würde den teilweise hörbeeinträchtigen Schülern schaden.
Die ARBOR Liegenschaftsverwaltung hat den Umbau finanziert, LeitnerLeitner ist eingemietet. Bei marktkonformen 16 Euro pro Quadratmeter werden für die rund 8000 Quadratmeter Nutzfläche wohl um die 130.000 Euro Miete pro Monat fällig. Amen!
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