Abkommen verletzt?
Netanyahu droht Hisbollah wieder mit Krieg
Nur einen Tag nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Libanon hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gedroht, den Krieg fortzusetzen. Sollte die Hisbollah die Waffenruhe brechen, bereite sich die Armee auf einen „intensiven Krieg“ vor.
Was genau er unter einer Verletzung des Abkommens versteht, ließ der israelische Politiker offen. Seit die Waffenruhe am Mittwochmorgen in Kraft trat, haben die intensiven gegenseitigen Angriffe aufgehört (siehe Video oben). Das israelische Militär hat aber mehrfach Zwischenfälle gemeldet und geht wegen Verstößen vereinzelt gegen Mitglieder der Hisbollah vor.
Die libanesische Armee beschuldigt wiederum die israelische, das Abkommen zu verletzen. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die mit ihr verbündete Hisbollah mit regelmäßigen Raketenangriffen vom Süden des Libanon aus eine zweite Front eröffnet. Als Reaktion beschloss das israelische Heer Ziele der Miliz im Nachbarland. Mitte September wurden die Angriffe verstärkt, zudem wurde kurz danach eine Bodenoffensive im Süden des Libanon gestartet.
Houthi wollen Angriffe fortsetzen
Laut libanesischen Regierungsangaben wurden im Libanon bisher mehr als 3800 Menschen im Krieg getötet. Mehr als 900.000 Menschen flohen vor den Kämpfen. Auf israelischer Seite wurden nach Behördenangaben 82 Streitkräfte und 47 Zivilpersonen getötet.
Neben der Hamas und der Hisbollah ist die Houthi-Miliz im Jemen ein weiterer Feind Israels. Diese setze den Kampf in „sämtlichen Bereichen“ fort, darunter mit „militärischen Einsätzen“, sagte Anführer Abdel-Malik al-Houthi. „Es ist wichtig, auf die Erfolge an der libanesischen Front aufzubauen und sich in Richtung weiterer Eskalation zu bewegen, vor allem vom Irak und dem Jemen aus.“ Die Unterstützung für die Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen gehe weiter.
Die Houthi beherrschen vor allem im Jemen große Gebiete und hatten nach Ausbruch des Gaza-Kriegs begonnen, Schiffe mit angeblicher Verbindung zu Israel zu beschießen.
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