In Irland sind die Menschen am Freitag dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Knapp 3,7 Millionen Menschen können ihre Stimme abgeben. In jüngsten Umfragen lagen die drei größten Parteien Kopf an Kopf.
Das sind die Koalitionspartner Fine Gael von Regierungschef Simon Harris und Fianna Fail von Vize Micheál Martin sowie die stärkste Oppositionskraft Sinn Féin. Damit gilt es als möglich, dass die beiden Mitte-Rechts-Parteien ihre Zusammenarbeit in dem EU-Mitgliedsland fortsetzen. Derzeit regieren sie in einer Dreierkoalition mit den Grünen.
Eine Kooperation mit der links-nationalen Sinn Féin, die einst als politischer Arm der Terrorgruppe IRA galt, schließen die bisherigen Partner aus. Die Partei tritt lautstark für eine irische Wiedervereinigung ein und ist in der britischen Nachbarprovinz Nordirland die stärkste Kraft.
Kompliziertes Verhältniswahlrecht
Wahlberechtigt sind knapp 3,7 von 5,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Wahllokale öffnen um 8 Uhr und schließen um 23 Uhr. Ausgezählt werden die Stimmen dann erst am Samstag um 10 Uhr. Wegen des komplizierten Verhältniswahlrechts ist unklar, wann ein Ergebnis feststehen wird. Bei der Europawahl dauerte es eine Woche, bis alle Mandate vergeben waren.
Ein drängendes Problem in Irland ist derzeit die Wohnungsnot (siehe Video oben). Viele Junge können sich trotz Jobs keine Unterkunft leisten und wohnen weiter bei den Eltern. Zuletzt nahmen Vorwürfe von Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten zu, dass der Zuzug von Migrantinnen und Migranten den Wohnraum weiter verknappe.
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