Unternehmen haben ein durchaus berechtigtes Interesse daran, die Anwesenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter zu erfassen. Moderne Tracking-Technologien unterstützen sie dabei. Das Missbrauchspotenzial ist jedoch groß, warnt eine Studie aus Wien vor diesem besorgniserregenden Trend.
„Da Büros, Gebäude und andere Unternehmenseinrichtungen zu vernetzten Umgebungen werden, besteht bei Arbeitgebern ein wachsender Wunsch, die aus ihrer vorhandenen digitalen Infrastruktur oder zusätzlichen Sensoren gesammelten Daten für verschiedene Zwecke zu nutzen“, heißt es in der kürzlich veröffentlichten Studie mit dem Titel „Tracking Indoor Location, Movement and Desk Occupancy in the Workplace“ (Verfolgung von Standort, Bewegung und Schreibtischbelegung in Innenräumen am Arbeitsplatz), die untersucht, wie Bewegungssensoren und drahtlose Netzwerktechnologie in Gebäuden eingesetzt werden. „Ob absichtlich oder als Nebenprodukt, dazu gehören auch persönliche Daten über Mitarbeiter, ihre Bewegungen und ihr Verhalten.“
Anlass zur Besorgnis
Erstellt wurde die Studie von Cracked Labs, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Wien, als Teil des von der Arbeiterkammer finanzierten Projekts „Surveillance and Digital Control at Work“ (Überwachung und digitale Kontrolle am Arbeitsplatz). In dessen Rahmen wird mit Unterstützung von AlgorithmWatch, Jeremias Prassl (Oxford), UNI Europa und der Global Privacy Alliance untersucht, wie Unternehmen in Europa mit personenbezogenen Daten umgehen. Die Ergebnisse geben durchaus Anlass zur Besorgnis.
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