Homepage gefälscht

Scherz? Casinos Austria Ziel von Betrügern

Wirtschaft
29.11.2024 16:46

Als „Erfolg für die Wirtschaft“ preist eine Aussendung samt Studie die Casinos-Austria-Tochter Win2Day an. Was nach Werbung klingt, macht dem Glücksspielkonzern aber Kopfzerbrechen: Weder die Meldung noch die dazugehörige Webseite sind „echt“, die Casinos Opfer eines Betrügers ...

Thema ist das derzeit viel diskutierte Glücksspielmonopol. Die von Betrügern verfasste Aussendung könnte aber von der inhaltlichen Richtung her tatsächlich aus der Casinos-Zentrale kommen. Denn das Monopol wird lobend hervorgehoben und die positive Bedeutung von Win2Day, dem einzigen in Österreich legalen Anbieter von Online-Glücksspiel, betont. Doch der Urheber ist nicht Casinos Austria, wie die Österreichischen Lotterien bereits in einer Stellungnahme mitteilte.

Ominöse Aussendung und gefälschte Webseite
Wie es aussieht, wurde sowohl die Webseite als auch die Aussendung mit einer künstlichen Intelligenz erstellt. Die gefakte Homepage ist optisch sehr stark an das Win-2-Day-Design angelehnt und wirkt professionell.

Täuschend echt wirkte die gefälschte Win2Day-Seite. (Bild: Screenshot)
Täuschend echt wirkte die gefälschte Win2Day-Seite.

Die Originaltext-Aussendung der APA beinhaltet auch den Kontakt einer vermeintlichen Ansprechpartnerin namens Anna Müller. In Österreich ist die angegebene Nummer aber nicht registriert, mit deutscher Vorwahl erreicht man einen Herrn, der aber ganz offensichtlich nichts damit zu tun hat. Urheber der Aussendung ist eine ImpulsQ GmbH, die aber abgesehen von der Aussendung auf der Plattform der Presseagentur noch nichts publiziert hat.

Eine Veröffentlichung unter falschem Namen mit Nutzung der Marke von Win-2-Day ist illegal. Wer hinter der Aktion mit welchem Motiv steckt, ist noch unklar. Naheliegend ist, dass die Aktion von jemandem stammt, der den Casinos schaden will. Dass jemand dem Glücksspielkonzern mit der getürkten, aber positiven Studie einen Gefallen tun wollte, gilt als ausgeschlossen, ebenso unwahrscheinlich ist eine Scherz-Aktion.

Auf den Fake fiel die Vereinigung OVWG hinein, welche die in Österreich illegalen Glücksspielbetreiber vertritt. Sie schoss mit einer Aussendung zurück und ging auf die „irreführenden Aussagen“ ein.

Casinos wollen gegen Betrüger vorgehen
Derzeit versuchen die Casinos gerade, den Urheber der illegalen Aktion ausfindig zu machen und werden dann alle rechtlichen Schritte dagegen einleiten, heißt es von einem Sprecher. Angesichts ausländischer Webseiten ist das ein eher schwieriges Unterfangen.

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