Die geplante Zwischenfinanzierung kam nicht zustande, am Dienstag war deshalb klar: Die KTM AG und zwei weitere Gesellschaften des Motorradherstellers aus Mattighofen (OÖ) werden heute, Freitag, den Insolvenzantrag stellen. Das Arbeitsmarktservice bündelt die Kräfte, fragte sogar in Niederösterreich um Hilfe.
„Zwischen AMS, Arbeiterkammer und Land Oberösterreich gibt’s eine enge Abstimmung, damit alle Schritte zur Unterstützung der Mitarbeiter gemacht werden“, hatte Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner schon am Dienstag – nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des geplanten Insolvenzantrags bei der KTM AG und zwei weiteren Gesellschaften des Motorradherstellers – angekündigt.
Produktion steht im Jänner und Februar still
Laut dem Unternehmen aus Mattighofen sind 3650 Mitarbeiter von dem Sanierungsantrag mit Eigenverwaltung, der beim Landesgericht in Ried im Innkreis eingebracht werden soll, betroffen. KTM selbst plant den Abbau von 300 Arbeitern in der Produktion, wird im Jänner und Februar 2025 sogar die Produktion komplett stilllegen. Wie viele Mitarbeiter in der Verwaltung gehen müssen, ist offen. Hier hatte man bereits am 12. November Einschnitte angekündigt, die bislang aber nicht konkretisiert.
Im Zuge des Insolvenzverfahrens, bei dem das Management um Stefan Pierer und Gottfried Neumeister weiter die Geschäfte führen werden, wird klarmachen, ob man mit den bereits angekündigten Maßnahmen durchkommt oder ob noch mehr Beschäftigte gehen müssen. Zudem haben die finanziellen Schwierigkeiten bei KTM auch für viele Zuliefererbetriebe Folgen: Hier dürfte es ebenfalls zu Insolvenzen gekommen, ohne Jobabbau wird es ohnehin bei kaum einem Betrieb gehen.
Unsere oberste Priorität ist die Existenzsicherung, damit die Menschen wissen, was sie dann in Zukunft monatlich, zumindest in der Zeit der Arbeitslosigkeit, an finanziellen Mitteln zur Verfügung haben. Das hat für uns jetzt oberste Priorität.
Iris Schmidt, Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice
Das Arbeitsmarktservice Oberösterreich hat bereits begonnen, sich auf die steigende Zahl an Zugängen bei den Arbeitslosen vorzubereiten. „Wir rüsten uns“, sagt Geschäftsführerin Iris Schmidt.
Mitarbeiter werden gefragt, wie viele Überstunden sie machen können, wer auch am Samstag arbeiten kann. Außerdem wird abgeklärt, wer vorübergehend auch in der Region Braunau, zu der KTM gehört, arbeiten kann, um die Arbeitslosenmeldungen aufzunehmen. „Das Berechnen der Anträge ist dann nicht mehr örtlich gebunden“, sagt Schmidt, die dafür bereits auch um Hilfe beim Arbeitsmarktservice Niederösterreich angefragt hat.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.