Der Ski-Tross ist in Nordamerika zu Gast. Beim Riesentorlauf der Frauen in Killington hat Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin die große Chance, ihren 100. Weltcupsieg zu feiern. Wir berichten live – siehe Ticker unten.
Hier der LIVETICKER:
Für die große US-Skiparty ist alles angerichtet. Mikaela Shiffrin hat in Killington mit Riesentorlauf und Slalom am Wochenende (jeweils 16.00/19.00 Uhr MEZ) zwei Chancen, als erster Mensch die Fabelmarke von 100 Siegen im alpinen Ski-Weltcup zu knacken. „Ich schätze, es wird ein gewisser Druck herrschen, ich werde versuchen, das zu ignorieren“, kündigte Shiffrin an. „Wenn es klappt, ist das wunderbar. Wenn nicht, ist das grundsätzlich auch kein Grund zum Weinen.“
Es sei schwer, ein Rennen zu gewinnen, betrieb Shiffrin nach ihrem 99. Weltcupsieg in Gurgl einmal mehr Understatement. „Alles startet bei null, ich muss die Dinge richtig machen und dann werden wir sehen. Aber natürlich ist es eine großartige Möglichkeit vor Heimpublikum, und ich freue mich wirklich sehr darauf.“
Truppe: „Cool und uncool mit ihr zu fahren“
Shiffrins beeindruckende Konstanz seit 2013 ist es, die ihre Konkurrenz staunend zurücklässt. „Einfach exzellent, wie sie es schafft, es bei jedem Rennen auf den Punkt zu bringen“, sagte Katharina Liensberger. „Größten Respekt und schön, dass wir mit ihr auf einem hohen Level fahren können.“
Katharina Truppe gehört zur Riege der zwiegespaltenen Bewunderinnen. „Sie ist eine Macht. Es ist cool, aber auch uncool mit ihr zu fahren, weil sie die ganze Zeit gewinnt“, sagte Truppe. „Sie muss extrem stark im Kopf sein. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie arg das für eine Person ist, einfach immer abzuliefern.“
Die Kärntnerin Truppe – im Riesentorlauf von Peking 2022 noch Olympia-Vierte – hat nach Sölden wegen ausbleibender Ergebnisse ihren Weltcup-Startplatz in dieser Disziplin verloren. In Killington und beim RTL-Doppel in Mont Tremblant bekommen jüngere Athletinnen eine Chance. „Wir werden sehen, wie die sich machen und dann kommt vielleicht das alte Eisen wieder zum Einsatz.“
Liensberger als heißeste ÖSV-Aktie
Truppe startet im Slalom, 2022 wurde sie in Killington überraschend Dritte. Heuer steht ihr Punktekonto noch bei 0. „Nicht die Nerven schmeißen, ruhig bleiben“, predigte die 28-Jährige und sprach sich selbst Mut zu. „Jetzt kommt der Trampolineffekt, jetzt geht es bergauf.“
Die größte ÖSV-Aktie fürs Wochenende ist Liensberger. Platz sieben in Gurgl war kein Erfolg, aber auch kein Rückschlag. Dass sich die Vorarlbergerin im Zielraum augenscheinlich ärgerte, dürfte positiv zu bewerten sein. Während ihrer Schwächephase nahm sie Enttäuschungen schon mal stoisch, oder sogar lächelnd hin. Zu Killington, wo sie noch nicht am Podest stand, sagte Liensberger: „Die Vorfreude ist sehr groß, es ist wirklich ein schöner Hang.“
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