Nur noch wenige Tage rollen in Grödig die „Echten Salzburger Mozartkugeln“ vom Band. Dann ist Schluss. Ein letztes Mal marschierten die Mitarbeiter auf, um ihren Unmut über die Schließung des Schokowerks auszudrücken.
Vielleicht ist es schon nächste Woche so weit, so genau weiß das derzeit keiner der noch verbliebenen Mitarbeiter. Spätestens am 31. Dezember ist aber Schluss – für immer.
Der rumänische KEX Konzern hatte den Betrieb 2021 übernommen. Nun sperrt er das Salzburger Traditionsunternehmen mit Jahresende zu – die „Krone“ berichtete. Dabei sind gerade jetzt die Auftragsbücher gut gefüllt. Die vor zwei Jahren installierte Geschäftsleitung hat sogar noch einmal Leiharbeiter eingestellt, um den Produktionsaufwand stemmen zu können.
Rund 40 langjährige Mitarbeiter sind bis zum Schluss geblieben. Sie protestierten gestern, Freitag, gemeinsam mit der Gewerkschaft Pro-Ge ein allerletztes Mal gegen das Aus der Schokofabrik. Reka Kiss ist seit 2008 im Unternehmen. Die Betriebsrätin ist über das Aus vor allem eines – traurig. Die Insolvenz, die neuen Eigentümer und das endgültige Aus für das Unternehmen haben ihr zugesetzt.
Jahrelang hat sie für einen Fortbestand vergebens gekämpft. „Wir haben trotzdem alles versucht, wollten etwas für die Beschäftigten erreichen. Offenbar hat alles nichts gebracht“, sagt die verzweifelte Kiss. Auch einen Sozialplan ließ sich das Unternehmen nicht abringen. Kiss und Kollegen stehen so knapp vor Weihnachten nun ohne Job da.
Spekuliert werden darf auch über das, was künftig aus dem Werksgelände wird. Gleich mehrere Immobilienunternehmer haben die Liegenschaft schon inspiziert.
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