Attentat angekündigt

„Kinder schreien um Hilfe – Täter und Opfer“

Tirol
29.11.2024 14:56

Ein Schüler (13) kündigte in einer Neuen Mittelschule ein Schussattentat an, die „Krone“ berichtete. Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten – und zwar sowohl von der Politik als auch von „Krone“-Lesern.

Schockiert zeigt sich der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger über den Bericht in der „Tiroler Krone“. „Gewaltschüler haben an Tirols Schulen keinen Platz“, stellt er dezidiert fest. Dies sei kein Einzelfall: „Die Bildungsdirektion für Tirol versucht alle derartigen Vorfälle unter den Tisch zu kehren, aber das ist die politische Bedingung von der ÖVP, die sämtliche soziale Konflikte marginalisiert.“

„Sicherheit für alle muss im Vordergrund stehen“
Für Abwerzger spiele der Sicherheitsfaktor eine wesentliche Rolle: „Die Sicherheit für Schüler, Eltern und Lehrpersonen muss im Vordergrund stehen, aus diesem Grund müssen Gewaltschüler suspendiert werden.“

Auch die NEOS meldeten sich zu Wort. „Unsere Kinder schreien um Hilfe – sowohl Täter als auch Opfer. Dieser Fall darf deshalb nicht als unproblematisch abgetan werden“, betont LA Birgit Obermüller. Sie erinnere sich an ihre Tätigkeit als Schulleiterin: „Jede Schule stellt ein Krisenteam auf und bereitet sich auf alle möglichen Situationen vor. Wenn in einer Schule eine Krise eintritt, fällt stets eines auf: Niemand ist sowohl mit der Kommunikation der Schule als auch mit der Kommunikation der Bildungsdirektion zufrieden. Hier muss die Schulbehörde ansetzen und ihre bisherige Strategie ändern.“

„Erwarte mir professionelle Entscheidung“
Von außen möchte Obermüller nicht bewerten, wie das Verhalten des Schülers einzustufen sei. Sie erwarte sich aber eine professionelle Entscheidung: „Ich hoffe, dass Psychologen genau hinschauen und bewerten, ob es sinnvoll ist, den Schüler weiter an der Schule zu beschulen oder ihm einen begleiteten Neustart an einer anderen Schule zu ermöglichen.“

„Ich hoffe, die Justiz greift durch“
Auch die „Krone“-Leser diskutieren: „Wenn doch noch etwas passiert, ist jeder von denen, die nicht gehandelt haben, Schuld“; „ich hoffe, die Justiz greift hier sehr hart durch“; „es benötigt an Schulen mittlerweile Sicherheitsvorkehrungen wie am Flughafen“.

Übrigens: Die betroffene Schule befindet sich im Bezirk Innsbruck-Land – doch in erster Linie wegen dem Datenschutz können wir den genauen Ort nicht nennen.

„Krone“-Kommentar
Es steckt viel mehr dahinter

„Alles wird verharmlost“, sagt ein Elternteil zum angekündigten Schussattentat durch einen Schüler. Und es wird konkreter: Es ist – wie berichtet – die Rede von einem „unauffälligen“ Burschen. Doch das stimme nicht. „Ich weiß, dass der 13-Jährige auffällig war bzw. ist, er zig Klassenbuch-Einträge hat und die Lehrer keine Handhabe haben“, lauten die Schilderungen, „ich weiß auch, dass es einen weiteren derartig auffälligen Schüler in der Schule gibt, der Mitschüler mobbt, sie verprügelt und ebenfalls Klassenbuch-Einträge bis zum Abwinken hat. Normalerweise müssten sie schon längst von der Schule verwiesen werden.“

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Doch dem nicht genug: Der Elternteil berichtet auch von Drogenzettel, die in der Schule die Runde machen würden. „Die Schüler können ankreuzen, welche illegalen Substanzen sie kaufen möchten.“ Und es gäbe immer wieder Mutproben, im Zuge derer „Mitschüler dazu angestiftet werden, im Supermarkt zu klauen“. Auch habe es einen Lehrer gegeben, „der Fotos von sich an Schüler geschickt hat“. Die Kinder „saugen sich das alles nicht einfach so aus den Fingern“, ist der Informant überzeugt.

Zurück zum aktuellen Fall: Bei der Befragung des 13-jährigen Schülers sei laut Polizei aufgrund von Sprachbarrieren ein Dolmetscher anwesend gewesen. Da stellt sich nicht nur beim Elternteil, sondern auch bei vielen „Krone“-Lesern die Frage: „Wie funktioniert der Unterricht in dieser Klasse, wenn dort ausnahmslos die deutsche Sprache gesprochen wird?“

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