15. Spieltag in der heimischen Fußball-Bundesliga. Schlusslicht SCR Altach empfängt Tabellenführer Sturm Graz. Eine klare Angelegenheit für den Double-Sieger? Wir berichten live – siehe Ticker unten.
Hier der LIVETICKER:
Auch nach kräftezehrenden Europacup-Aufgaben sind Ausrutscher bei Sturm Graz rar gesät. Nur einmal – gleich zu Beginn – ließ Österreichs Fußball-Meister nach der Champions League in der Bundesliga Punkte liegen. Für Samstag (17.00 Uhr) stellt der früh umjubelte Grazer Interimschef Jürgen Säumel seine Elf auf die vermeintliche Pflichtaufgabe Altach ein. Das Schlusslicht will ein unangenehmer Gegner sein, hat im Vorfeld aber kaum Argumente auf der Habenseite.
Die jüngsten Altacher Auftritte endeten enttäuschend. Der seit 9. Oktober amtierende Trainer Fabio Ingolitsch hat dem SCRA ein Facelifting verpasst, die attraktivere Spielanlage brachte allerdings kaum Ertrag. In fünf Partien unter Ingolitsch schaute nur ein Remis (2:2 Klagenfurt) heraus. „Nur ein Punkt, das ist viel zu wenig. Unser Problem ist, dass wir die Leistungen nicht über 90 oder 94 Minuten jeweils auf den Platz bringen, sondern immer nur zeitlich begrenzt“, sagte Ingolitsch. „In der eigenen Box und der des Gegners haben wir riesigen Aufholbedarf.“
Altach läuft spät ins Verderben
Seinem Team geht sprichwörtlich im Finish die Luft aus. Fünf der neun Gegentore fing sich Altach nach der 80. Minute ein. Ingolitsch, ein Mann der RB-Schule, erinnerte an den veränderten Spielstil. „Die Jungs laufen jetzt im Schnitt 10 Kilometer mehr als gesamte Mannschaft. Das ist schon ein Unterschied, dementsprechend müssen wir uns athletisch auch weiterentwickeln.“ Die Winterpause soll dafür genutzt werden, nach Sturm steht noch der Gang nach Wien zur formstarken Austria an.
Sturm sei auch unter Säumel „ein unglaublich intensiv-aggressiver Gegner, der sehr schwer zu bespielen ist“, erklärte Ingolitsch. Vesel Demaku, ein Ex-Grazer im Altach-Dress, meinte: „Der Favorit ist ganz klar Sturm, aber ich glaube, dass es trotzdem eine enge Partie werden wird, auch weil sie eben diesen Erfolg in der Champions League hatten.“ Sturm würde wohl nicht so gern nach Altach fahren, mutmaßte Demaku. „Sie wissen, dass wir ein unangenehmer Gegner sind.“ Top-Torjäger Gustavo Santos wird den Meister nicht ärgern. Die Altacher strichen den offenbar wechselwilligen Brasilianer aus dem Matchkader.
Grazer Luxusproblem
Sturm betonte im Vorfeld, die Grundtugenden abrufen zu wollen. Säumel, dessen Ära als Interimstrainer mit dem 7:0 gegen Klagenfurt und dem ersten CL-Sieg gegen Girona (1:0) fabelhaft begann, könnte weitere Argumente für ein über die Winterpause hinausgehendes Engagement sammeln. Sein Team sei „im Flow“, erklärte der 40-Jährige, der Mittwoch habe aber Substanz gekostet. Altach habe enge Spiele geliefert und würde bestimmt versuchen, „uns in ihrem Heimspiel das Leben so schwer wie möglich zu machen“.
Mit der Rückkehr der Teamleader Gregory Wüthrich und Jon Gorenc Stankovic nach Verletzungspausen stellt sich Säumel ein Luxusproblem. Vor allem Stankovic wurde vom mobileren Tochi Chukwuani als Solo-Sechser im Mittelfeld nahtlos ersetzt. Sturm gewann die jüngsten drei Duelle seit einem 1:1 in Altach am 6. November 2022 jeweils mit einem Tor Unterschied. Die Grazer verloren nur eines der jüngsten zwölf Gastspiele in Altach. Die Rheindörfler haben ihren Nimbus als Heimmacht längst verloren. In 15 Heimspielen 2024 schaute nur ein Sieg heraus.
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