Abgerissene Böschungen, umgeknickte Bäume, gefährliche Treppelwege: Das Renaturierungsprojekt an der Leitha hinterlässt im ersten Moment nur eine Verwüstung.
Genannt wird das Projekt „Leitha Strukturierungsmaßnahme in der Restwasserstrecke“. Heißt: Von Trautmannsdorf bis Bruckneudorf werden sogenannte Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Klingt gut. Schaut aber – zumindest derzeit – nicht so aus.
Geht man beim Bahnhof Bruckneudorf zur Leitha, wirkt es, als ob Sturm und Hochwasser gleichzeitig gewütet hätten. Baumwurzeln liegen frei. Die Böschung wurde mit dem Bagger abgetragen. Auf Nachfrage der Bruckneudorfer Fischer kam seitens der Verantwortlichen: Das ist so gewünscht! Die Petrijünger verstehen die Welt nicht mehr.
Fischbesatzprojekt
Seit Jahren bemühen sie sich, die „Nasen“ und andere heimische Fischarten wieder in der Leitha heimisch zu machen. Sie haben ein Besatzprojekt begonnen und mittlerweile rund 10.000 Euro hineingesteckt. Mit Erfolg. Bis jetzt gab es Nasen in verschiedenen Altersklassen. Die sind nun allerdings wieder perdu. Denn die von den Fischern gesetzten Steinwürfe, damit sich das Wasser aufstaut und die Fische Lebensraum haben, wurden entfernt. Das Wasser ist weg – und mit ihnen die Nasen. Es wurden zwar neue gesetzt. Das hilft den Nasen aber nicht mehr.
Ein Stück den Flusslauf hinauf gibt es noch einen Lebensraum für Karpfen. Diese Steine werden allerdings auch entfernt. „Das ist entweder ein Todesurteil für die Fische, weil sie in dem seichten Wasser nicht überleben können. Oder sie sind ebenfalls einfach weg“, erklären die Fischer. Sie sehen auch Gefahr in Verzug ob der halb freigelegten Wurzelstämme der Bäume. „Beim nächsten Sturm kippen sie“, sind sie überzeugt. Auch die Treppelwege sind derzeit nicht begehbar. Es besteht die Gefahr, abzurutschen. Die Fischer sind verzweifelt. „Unser Projekt war buchstäblich für die Fisch. Schade, dass man hier nicht mitgedacht hat.“
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