Im „hohen Norden“

Wo man unsere Milchstraße noch bestaunen kann

Dunkles Hochmoor, heller Himmel – entfernte Galaxien werden in Schrems sichtbar .

(Bild: Stefan Wallner)

Vom Naturpark ins tiefe All blicken: Das Waldviertel gewährt seinen Besuchern mehr, als nur irdische Naturwunder . . .

Der Naturpark Schrems ist weithin für seine auch nicht gerade lichtdurchflutete Unterwasserwelt bekannt. Doch Besucher dieses wundersamen Öko-Universums können hier in weit entfernte Galaxien blicken. Denn das einzigartige Naturparadies im „hohen Norden“ Niederösterreichs ist gerade durch seine abgeschiedene Lage – gleichsam hineingewürfelt in eine mystische Granitwelt, in dem sich Urzeiten gleichsam in einem Steinkaleidoskop verewigt haben, – ein magischer Anziehungspunkt für alle Hobbyastronomen. Was einen beinahe ungetrübten Blick sogar auf die Milchstraße zulässt: Die absolute Dunkelheit.

Denn das Waldviertler Hochmoor ist von den Strahlen des künstlichen Lichtes verschonter als sonst wo geblieben, kaum eine Region versinkt nachts mehr im Dunkeln. Denn längst und immer intensiver verschmutzen die Lichter der Städte, Gewerbegebiete und Industrien diese sonst einsamen Winkel“, bedauert Stefan Wallner, führender Experte für dieses unselige zivilisatorische Phänomen an der Universität Wien.

Nachtaktive Fauna wird empfindlich gestört
Der „leuchtende Smog“ aber hat massive Auswirkungen auf die nacht- und dämmerungsaktive Fauna, deren Tag-Nacht-Rhythmus empfindlich gestört wird. Doch gänzlich sind weder das Finsternis-Paradies in Schrems noch jenes im benachbarten Heidenreichsteiner Moor verschont geblieben. Dort ist der Helligkeitsgrad in den letzten zehn Jahren um exakt 162, 41 Prozent geradezu explodiert.

Hier aber gibt es lobenswerte Appelle an Kommunen, die zum Dimmen aufgerufen werden. Die gute Nachricht laut den Hochmoor-Geschäftsführern Thomas Kainz und Christiane Mader: „Alles lässt sich wieder rückgängig machen!“