In seiner neuen Serie „Das Land des Ehrenamts“ holt Autor Robert Schneider Menschen vor den Vorhang, die sich für andere engagieren. Diesmal traf er Isabella Moosbrugger, die sich dem Gärtnern und der Ressourcenschonung verschrieben hat.
Im Feuerwehrhaus von Bezau herrscht verhaltene Geschäftigkeit. In dem repräsentativ-modernen Bau haben sich in einem großen Raum, der mit seinen Sichtbetonwänden nicht gerade Behaglichkeit ausstrahlt, eine Handvoll Frauen der „Gartenfreunde Reuthe-Bezau“ eingefunden, um Adventskränze für den Weihnachtsmarkt zu binden. Ein kleines Mädchen ist noch mit dabei. Konzentriert flicht sie Zweige in den winzigen Kranz hinein. Es ist ihr allererster Adventskranz, den sie selbst fabriziert. Mit großem Ernst ist sie bei der Sache. Als ich ihr Werk lobe, fühlt sie sich eher von mir gestört. In dem hohen und weiten Raum liegen Haufen unterschiedlicher Tannenzweige, die die Frauen, wenn sie einen Ast herausziehen, zweimal beäugen und wenden, ob er auch schön genug ist. „Toß“ sei das Wort für Reisigzweig, belehrt mich Isabella Moosbrugger, die ich hier zum Interview treffe. „Bei uns im Rheintal sagen wir Kreas“, antworte ich. Die kleine, ältere Dame blickt mich kurz mit ihren wachen und pfeilschnellen Augen an. „Mir vu duß sind abr oh Lüt“, füge ich scherzhaft hinzu. Das scheint das Eis zu brechen. Die Frauen müssen herzlich lachen, und gleich sind wir alle per Du.
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