Der beliebte Weihnachtsmarkt Spittelberg in Neubau zieht jährlich bis zu 500.000 Besucher an. Die Folgen: Lärm, Platznot und Verunreinigungen. Der Bezirk stellte deswegen jetzt neue Regeln auf – doch ein Anwohner widerspricht
Seit über 30 Jahren begeistert der Weihnachtsmarkt am Spittelberg die Wiener und zieht in den fünf Wochen über 500.000 Besucher an. Kein Wunder: das Flair in den engen, verwinkelten Gassen im „Montmartre von Wien“ ist einzigartig. Doch zwischen Burggasse, Siebensterngasse, Stiftgasse und Gutenberggasse wird es in der Adventszeit eng, die schmalen Gassen sind regelrecht überfüllt. Der starke Zustrom sorgt für Lärm, Platznot und Verunreinigungen. Es kam zu Spannungen zwischen Bewohnern und Besuchern.
Weihnachtsmarkt soll mehr Akzeptanz bei Bewohnern erhalten
Deshalb wurde durch die Bezirksvertretung Neubau ein gemeinsames Positionspapier mit neuen Regeln für den beliebten Markt im Wohngebiet erstellt. Mit dem Ziel, dass der „Spittelberger Weihnachtsmarkt künftig noch mehr Akzeptanz innerhalb der Bewohnerschaft erhält“. Das Gebiet wurde eingegrenzt. Erstmals gibt es in der Burggasse und Stiftgasse keine Marktstände mehr. Statt 150 Ständen sind es heuer nur mehr 120 Marktstände. Und: Die Spittelberger Gastronomie stellt ihre WC-Anlagen für alle Besucher des Weihnachtsmarktes kostenfrei zur Verfügung. Auch die direkte Kommunikation mit den Anrainern und den umliegenden Lokalen und Geschäften wurde aktiv gesucht und es wird ein Ombudsmann eingesetzt.
Anrainer Valentin Kernjack (62) sieht die Sache anders. Er ist fast täglich am Markt. „Ich wohne gleich hier ums Eck und der Lärm ist am Spittelberg ganz sicher kein Problem“, erzählt der Rentner. Viel mehr würden die Besucher eines bekannten Pubs für Ärger bei den Anwohnern sorgen, mit Öffnungszeiten bis 6 Uhr früh und Trinkaktionen. Vor allem in der warmen Jahreszeit.
Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) zieht nach zwei Wochen hingegen eine erste positive Zwischenbilanz. Es gebe ein Bemühen von allen Seiten. Ihm gehe es vor allem darum, ein gutes Miteinander zu schaffen. „Die Spielregeln sind jetzt klar. Bis jetzt hat der Betreiber des Marktes alle Auflagen erfüllt. Es gibt ein gutes Gesprächsklima“, so der Bezirkschef zur „Krone“.
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