Familie entkam dem Terror-Regime in ihrem Heimatland. In Oberösterreich baute sie sich schnell eine neue Existenz auf, ist gut integriert und beliebt. Alle schien perfekt. Doch eine aggressive Krankheit riss Vierfach-Mama kurz nach ihrem 39. Geburtstag aus dem Leben.
„Unser Leben verlief in geregelten Bahnen, doch vor zwei Wochen ist die Bahn anders abgebogen. Jetzt muss ich schauen, wo es hingeht und wo ich aussteigen kann.“ Wenn Javid S. (49) aus dem Mühlviertel über den Krebstod seiner Frau Zahedeh redet, merkt man, wie schwer es ihm fällt, den Verlust zu erklären. Kurz nach der Geburt des vierten gemeinsamen Kindes klagte die damals 36-Jährige plötzlich über Schmerzen in Brust und Wirbelsäule – ein Milchknoten wurde vermutet.
Schockdiagnose im Jahr 2021
Doch die Beschwerden wurden schlimmer, 2021 dann die Schockdiagnose: Die Vierfach-Mama war an einer aggressiven Form von Brustkrebs erkrankt. Es folgten zahllose Untersuchungen, Chemotherapien und 3,5 Jahre voller Hoffen und Bangen. Bis zum September dieses Jahres: Kurz nach ihrem 39. Geburtstag verschlechterte sich der Zustand Zahedehs rapide, sie musste häufig ins Spital, lag zuletzt auf der Palliativstation. Dort verlor sie am 7. November den Kampf gegen den Krebs. „Ich war bei ihr, habe sie noch umarmt, dann ist sie gestorben“, erzählt der 49-Jährige. Mit ihm leiden auch die Kinder Zarah (17), Mohammad (13) und Helia (7). Der kleine Rasoul (4) will noch nicht wahrhaben, dass die Mama nie mehr heimkommt.
Nicht ist mehr, wie es war
Der Tod der Mutter hat den Familienalltag auf den Kopf gestellt – seiner Vollzeitbeschäftigung kann der Witwer nicht mehr nachgehen. „Mein Chef ist sehr kulant, und Zarah hilft mir bei der Betreuung ihrer Geschwister“, sagt der Metalltechniker, der jetzt auch Hausmann ist. „Kochen, aufräumen, lernen“, erzählt Javid, während er Schwarztee und Datteln serviert. Zur Trauer kommen auch finanzielle Sorgen: Miete, Begräbniskosten, hohe Heizkosten für die Altbauwohnung.
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Leben ohne Gewalt
In der Heimatgemeinde ist die Familie gut integriert, viele unterstützen den Witwer, der dort wie seine Frau als Sportcoach aktiv war. Was für ein Mensch war Zahedeh? „Sie war alles für mich, sehr nett und gut“, schluchzt Javid und verlässt das Zimmer, um sich zu fangen. Das Paar kannte sich seit Kindertagen, floh gemeinsam vor den Grauen eines Terror-Regimes und fand 2018 bei uns eine neue Heimat. Hier hoffte die Familie auf ein besseres Leben ohne Gewalt, ehe der Krebs die Träume zerstörte.
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