Camille Rast hat die Abwesenheit der verletzten Slalom-Stars Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova zu ihrem Premierensieg im Weltcup genutzt. Die Schweizerin setzte sich im Killington-Slalom am Sonntag vor den ex aequo Zweitplatzierten Anna Swenn-Larsson aus Schweden und ihrer Landsfrau Wendy Holdener (+0,57 Sek.) durch. Die aussichtsreichsten ÖSV-Läuferinnen fielen im Finale zurück. Katharina Liensberger war als Neunte (+1,56) einmal mehr beste Österreicherin.
Katharina Huber konnte Platz fünf aus dem ersten Durchgang nicht verwerten und landete auf Rang 13. Auch Katharina Truppe (11.) büßte vier Plätze ein. Die Halbzeitführende Lena Dürr wurde Vierte. 3/100 fehlten der Deutschen aufs Podest. Mit Melanie Meillard klassierte sich unmittelbar dahinter die nächste Schweizerin.
„Alles, was ich in diesem Sommer gemacht habe, zeigt sich jetzt. Wir haben alle zusammen einen super Job gemacht“, sagte Rast im ORF. Sie habe im Sommer weniger Mountainbike-Rennen als sonst bestritten und den Fokus mehr auf die körperliche Vorbereitung gelegt, sagte die 25-Jährige. „Es gibt Kleinigkeiten, die ich noch verbessern kann, ich freue mich riesig.“
Hier das Ergebnis:
Nach ihrem dritten Stockerlplatz in Serie übernahm Rast sogar die Gesamtweltcupführung von Shiffrin, die nach ihrem wilden Abflug im Samstag-Riesentorlauf nicht antreten konnte. Shiffrin hatte auf dem Weg zum 100. Weltcupsieg im Heimrennen viel riskiert. Sie zog sich eine tiefe Wunde im Bauchbereich zu, die nicht genäht werden könne, weil sie zu tief sei und Infektionsgefahr bestehe, teilte der US-Verband mit. Schäden an Bändern, Knochen oder Organen wurden nicht festgestellt.
Shiffrins Rückkehrtermin offen
Der Zeitpunkt ihrer Rückkehr ist offen. Geht sich der Super-G in Beaver Creek in zwei Wochen nicht aus, könnte die US-Amerikanerin den Jubiläumssieg bei den Technikrennen am Semmering (28./29. Dezember) attackieren. Ihre langjährige Rivalin Vlhova arbeitet nach Rückschlägen infolge eines Kreuzbandrisses weiter am Comeback.
Fünf Österreicherinnen in den Punkten
Die ÖSV-Technikerinnen verpassten ein drittes Saison-Podest am Ende deutlich. Mit fünf Läuferinnen in den Top 25 gelang als Team eine Reaktion auf den enttäuschenden Samstag, als nur Ricarda Haaser (8.) in die Punkteränge gefahren war. Bitter war der Nachgeschmack angesichts der Ausgangslage von Huber, Truppe und Liensberger zur Halbzeit dennoch.
Liensberger mit Rippenprellung
Das Katharina-Trio fand nicht zur Attacke, es blieb bei zwei Podestplätzen in fünf Saisonrennen. „Ich wollte attackieren, aber es war zu fehlerhaft. Es war einfach ein schwieriger Tag für mich nach dem was gestern war“, sagte Liensberger, die von ihrem Riesentorlauf-Sturz eine Rippenprellung davongetragen hatte.
„Ich wollte zeigen, was ich drauf habe, aber es ist mir nicht gelungen, den Ski auf Zug zu bringen“, sagte Huber nach der 20. Laufzeit. Auch Truppe konnte nach der zunächst besten Saisonfahrt nicht mehr zusetzen. „Ich bin zu brav auf der Linie gepickt, da verliert man richtig viel Zeit“, sagte die Kärntnerin. „Auf Semmering ist viel Zeit, da werden wir arbeiten müssen.“
Lisa Hörhager (22.) holte im 17. Karriere-Slalom zum dritten Mal Punkte. Franziska Gritsch (25.) schrieb nach sechs vergeblichen Anläufen wieder in dieser Disziplin an. Für Katharina Gallhuber war ihr einziger Auftritt an der US-Ostküste nach wenigen Fahrsekunden zu Ende.
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