Dornbirns Vizebürgermeister Julian Fässler rechtfertigt die Maßnahme der Stadt, die Sitzbänke am Bahnhof mit einem Teiler zu versehen. Für Obdachlose, die einen Schlafplatz suchen, gebe es genügend Alternativen.
In seiner jüngsten „Krone“-Kolumne hatte sich Autor Robert Schneider über die Querstreben auf den Holzbänken rundum den Dornbirner Bahnhof echauffiert, die Obdachlose davon abhalten sollen, auf diesen Sitzplätzen zu nächtigen. Das sei menschenverachtend und herzlos.
Die Verantwortlichen der Stadt seien keinesfalls herzlos, meinte nun Vizebürgermeister Julian Fässler. Schließlich würden Land und Stadt genügend Geld in die Hand nehmen, um Obdachlosen eine Alternative zur Holzbank unter freiem Himmel anzubieten. „Nicht nur zur kalten Jahreszeit, sondern an allen 365 Tagen im Jahr haben Menschen ohne festen Wohnsitz die Möglichkeit, in einem Bett zu nächtigen. In den entsprechenden Einrichtungen gibt etwas zu essen und die Möglichkeit, sich zu waschen.“
Abtrennungen Usus in allen größeren Städten
Was die nachträglich angebrachten Teiler auf den Holzbänken angeht, seien diese montiert worden, nachdem sich einige Fahrgäste beschwert hätten, dass sie keinen Sitzplatz gehabt hätten. „Gerade ältere Menschen sind auf Sitzgelegenheiten angewiesen, wenn sie auf Bus und Bahn warten. In allen größeren Städten gibt es bereits nicht miteinander verbundene Sitzschalen oder Armlehnen, damit diese nicht von Obdachlosen besetzt werden.“
Fässler verwies zudem auf umfangreiche Bemühungen der Stadt, um die Sicherheit und Aufenthaltsqualität am und rund um den Bahnhof zu verbessern. So sei an vielen kleinen Schrauben gedreht worden. „Grundsätzlich wollen wir, dass sich alle Menschen dort wohlfühlen. Und so sind nicht nur Polizisten und Securitymitarbeiter, sondern auch Streetworker und Sozialarbeiter im Einsatz.“ Nach der Aktion „Kultur am Bahnhof“ gibt es am 6., 13. und 20. Dezember jeweils in der Zeit von 16 bis 18 Uhr Platzkonzerte und Tee.
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