Der langjährige Signa-Aufsichtsratschef zahlte an den Masseverwalter der Signa Prime Selection AG 296.000 Euro an Honoraren aus dem Jahr 2023 zurück. Ein prominenter Ex-Banker lehnte ab.
René Benko hat mit seinem Signa-Konzernkonglomerat für die mit Abstand größten Insolvenzen der österreichischen Nachkriegsgeschichte gesorgt. Knapp ein Jahr nach dem Milliardendebakel wurden auch prominente Aufsichtsratsmitglieder zur Kasse gebeten. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Masseverwalters der Signa Prime Selection AG hervor, der der „Krone“ vorliegt. In der Signa Prime waren die Innenstadtimmobilien der Signa gebündelt.
Rückforderung an Gusenbauer
Als Chef des Kontrollgremiums fungierte über Jahre der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Der enge Vertraute von Finanzjongleur Benko hatte – wie auch sämtliche andere ehemalige Aufsichtsratsmitglieder – am 12. August Post von Signa-Prime-Masseverwalter Norbert Abel erhalten. In den Schreiben wurden die erhaltenen Honorarzahlungen aus dem Jahr 2023 außergerichtlich angefochten.
Gusenbauer leistete der Aufforderung Folge und zahlte am 16. Oktober 296.000 Euro auf das Insolvenz-Konto des Masseverwalters ein. Der ehemalige Casinos-Chef Karl Stoss überwies 196.000 Euro retour, der einstige Bank-Austria-Chef Karl Samstag 138.000 Euro.
Auch andere mussten zahlen
Auch der französische Milliardär Robert Peugeot, einer der prominentesten Signa-Investoren, veranlasste Mitte Oktober eine Rückzahlung in Höhe von 91.200 Euro, von Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Hahn flossen 50.000 Euro in Richtung Masseverwalter.
„Gegen jene Aufsichtsratsmitglieder, die keine Rückzahlung veranlasst haben, wurde bereits Klage eingebracht“, heißt es im Bericht des Masseverwalters. Der Prominenteste: Ex-Banker Karl Sevelda. Gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisen Bank International ist beim Handelsgericht Wien eine Anfechtungsklage anhängig.
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